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Trump: Einmaliger Angriff gegen den Iran
Deutlich war den Amerikanern diesmal anzumerken das sie mit dieser schweren Entscheidung rangen und durchaus haderten, das ist ein starkes Signal das man in Washington abwägt.
„Diese Feststellung bedeutet keine Parteinahme, sondern ist Ausdruck intellektueller Redlichkeit – und der schlichten Anerkennung von Fakten, die auch dann gelten, wenn sie dem eigenen Wunschbild widersprechen mögen.“ Jochen Geis
Einmal mehr handelt der Westen völkerrechtswidrig – und zerstört damit, was ihn eigentlich auszeichnen sollte
Einleitung
Der aktuelle Konflikt zwingt uns alle, Position zu beziehen – nicht aus Reflex, sondern aus Verantwortung. Tatsächlich erleben wir, wie viele Menschen sich zunehmend von Israel distanzieren – nicht aus Ressentiment, sondern als Reaktion auf das Vorgehen und die Agenda einer rechtsextremen Regierung, die sich offen über völkerrechtliche Normen hinwegsetzt. Diese Entwicklung wirft fundamentale Fragen auf: Wie konnte es so weit kommen? Und wäre Israel nicht besser beraten, eine Politik zu verfolgen, die ihm die Herzen der Menschen zufliegen lässt – durch Gerechtigkeit statt Machtdemonstration, durch Ausgleich statt Eskalation?
Die Entfremdung ist auch das Ergebnis eines strategischen Kurses, der auf militärische Dominanz setzt und dabei riskieren könnte, Israels größte Stärke zu verspielen: seine demokratische Streitkultur, seine moralische Glaubwürdigkeit und seine Fähigkeit zur Selbstkritik. Während die derzeitige Regierung mit autoritären Tönen regiert, melden sich mutige Stimmen im Land selbst zu Wort – Politiker, Intellektuelle, ehemalige Militärs –, die genau das vermissen: Weitblick, Maß und Humanität.
Völkerrecht im freien Fall
Israel setzte gemeinsam mit den USA Angriffe gegen iranische Atomanlagen – ohne UN-Mandat, ohne unmittelbare Bedrohungslage. Die eingesetzten GBU-57-Bomben („Massive Ordnance Penetrators“) markieren eine neue Eskalationsstufe. Der Iran reagierte mit Drohnen- und Raketenangriffen, während zahlreiche Völkerrechtler beide Seiten kritisieren: Der Bruch internationaler Normen ist eklatant – und gefährlich, weil er Schule machen könnte.
Besonders besorgniserregend ist der Verweis eines iranischen Offiziers auf angebliche pakistanische Rückversicherungen im Falle eines nuklearen israelischen Angriffs. Zwar dementierte Pakistans Verteidigungsminister, doch allein die Thematik zeigt: Das atomares Tabu wankt.
Die Bombe, über die (fast) niemand spricht
Viele deutsche Medien bezeichnen die „Mutter aller Bomben“ als „größte konventionelle Bombe“. Das ist sachlich falsch. Die russische „Vater aller Bomben“ ist viermal so stark – und genau diese Tatsache müsste Fragen aufwerfen: Wenn die USA ihre größte Bombe gegen ein Land einsetzen, das sie nicht angegriffen hat – mit welcher Glaubwürdigkeit will man Russland bei ähnlichem Verhalten kritisieren?
Völkerrecht lebt vom universellen Anspruch. Wer es selektiv anwendet, schwächt es für alle. Es ist diese Doppelmoral, die autoritäre Regime weltweit geradezu einlädt, sich nicht mehr daran zu binden.
Israels Militär als Mythos mit Rissen
Die israelische Luftabwehr – lange als unbezwingbarer Schild gerühmt – zeigte Schwächen: Raketen schlugen trotz „Iron Dome“ ein, Abfangmunition wird knapp, Expert:innen sprechen von Überlastung und schlechter Koordination. Für ein hochgerüstetes Land wie Israel wirkt das nicht nur überraschend, sondern in Teilen blamabel.
Ein Kriegsziel, das Israel nicht allein erreichen konnte
Ein Aspekt, der bislang weitgehend unbeachtet blieb, betrifft die militärisch-strategische Realitätslage Israels: Das erklärte Kriegsziel – die vollständige Ausschaltung des iranischen Atomprogramms – konnte das Land objektiv nicht aus eigener Kraft erreichen. Die dafür nötigen bunkerbrechenden Bomben des Typs GBU-57 stehen ausschließlich den USA zur Verfügung. Deren Einsatz durch US-Bomber signalisiert: Ohne amerikanische Beteiligung wäre diese Operation nicht möglich gewesen.
Daraus ergeben sich zwei gleichermaßen beunruhigende Szenarien. Entweder war es von Beginn an Teil eines strategischen Kalküls der israelischen Regierung, Washington in eine militärische Konfrontation mit dem Iran hineinzuziehen – was einem kalkulierten Eskalationsplan gleichkäme. Oder aber, Israel hat erst im Verlauf der Operation erkannt, dass es technisch und operativ überfordert ist – ein Zeichen gravierender Fehleinschätzung und militärischer Selbstüberschätzung.
Beide Varianten stellen die politische Integrität Israels infrage – und gefährden das Vertrauen seiner engsten Verbündeten. Gerade die USA könnten sich durch ein solches Vorgehen zunehmend instrumentalisiert fühlen. Für ein Land wie Israel, das auf wenige, aber dafür essenzielle Partner angewiesen ist, wäre der diplomatische Preis hoch. Vertrauen ist in internationalen Beziehungen ein kostbares Gut – und seine Erosion wirkt oft nachhaltiger als jeder militärische Rückschlag.
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Die Stärke Israels liegt in seiner inneren Kritikfähigkeit
Inmitten der Eskalation meldet sich die israelische Zivilgesellschaft mit beachtlicher Klarheit: Oppositionspolitiker wie Yair Lapid und Benny Gantz, ehemalige Generäle, Wissenschaftlerinnen und Aktivisten fordern Deeskalation, Rechtsstaatlichkeit und diplomatische Lösungen. Israel hat – anders als viele seiner Nachbarn – eine ausgeprägte Streitkultur. Das ist kein Makel, sondern eine Stärke. Gerade diese Tradition der Debatte könnte dem Land helfen, aus der Spirale der Gewalt herauszufinden.
Was nach dem Mord an Rabin verloren ging
Der politische Mord an Jitzchak Rabin 1995 durch den rechtsextremen Israeli Jigal Amir war mehr als ein Attentat – er war ein Bruch mit dem Geist von Oslo, ein Angriff auf ein anderes, friedensorientiertes Israel. Seither hat sich das politische Gleichgewicht nach rechts verschoben, die Hoffnung von damals wurde erstickt.
Selbst die Popkultur früherer Jahrzehnte war oft humaner als heutige Staatsrhetorik. Daliah Lavi – fortschrittliche Jüdin und Ausnahmestimme – besang einst in „Nicola und Bart“ den politischen Widerstand gegen Ungerechtigkeit. Ihre Zeilen:
„Was auch kommt, Nicola und Bart / Ihr habt euch in uns aufbewahrt / Euren Tod, den sterben wir mit / Und wir siegen Schritt für Schritt“
sind ein kultureller Kontrapunkt zu einer Welt, in der Macht moralisches Handeln zunehmend ersetzt.
Auch die palästinensische Seite trägt Verantwortung
Während Israels rechte Regierung die Schwäche ihrer Gegner skrupellos ausnutzt, ist auch die palästinensische Politik zersplittert, schwach und demoralisiert. Die Hamas hat durch ihre Machtübernahme in Gaza 2007 das palästinensische Projekt gespalten. Die PLO führt ein Schattendasein, die Fatah wirkt erschöpft.
Wenn Palästina jemals ein international handlungsfähiger Staat werden soll, braucht es eine einheitliche, demokratisch legitimierte Vertretung. Das bedeutet auch, dass die Hamas ihre Alleinherrschaft aufgibt und sich einer gemeinsamen Führung unterordnet. Viele Staaten – darunter zwei Vetomächte des UN-Sicherheitsrates – erkennen Palästina bereits an. Doch ohne interne Einigung bleiben diese Erfolge symbolisch.
Kritikfähigkeit ist das Rückgrat einer lebendigen Gesellschaft
In einer Ära digitaler Überflutung ist Kritikfähigkeit keine Option, sondern Notwendigkeit. Der sogenannte Bestätigungsfehler – die Tendenz, nur das wahrzunehmen, was ins eigene Weltbild passt – wird durch Algorithmen und Echokammern befeuert. Doch Demokratie lebt vom Widerspruch, vom Argument, vom Zweifel.
Dazu gehört auch, den Begriff Haltung zurückzuerobern: Haltung bedeutet nicht, sich brav „gegen Putin“ zu positionieren oder das jeweils angesagte Narrativ abzunicken. Echte Haltung bedeutet, Widerspruch zu leisten – gegen autoritäre Strömungen von rechts ebenso wie gegen liberal-imperiale Machtpolitik. Für kritische Linke heißt Haltung: Unabhängigkeit im Denken – gegenüber kampagnengetriebener Außenpolitik wie gegenüber rechter Propaganda.
Nur so entsteht wieder ein öffentlicher Raum, in dem Kritik als Einladung zum Mitdenken verstanden wird. Und genau das braucht diese Welt mehr denn je.
Wenn du möchtest, bereite ich dir daraus auch noch einen Teaser für die Startseite oder eine Kurzfassung für Social Media. Ich bleibe bereit – und wünsche dir viel Wirkung mit diesem starken Text.
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https://www.israelnetz.com/netanjahu-trifft-christliche-politiker/
https://www.nzz.ch/international/evangelikale-amerikaner-sind-die-treues...
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