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Mobisol und Solar-Global – Warum die Nutzung von Solarenergie gerade in Afrika so effektiv ist
Sonnenenergie – Die wohl umweltverträglichste, und aus menschlicher Sicht, unerschöpflichste, Energiequelle für Stromnutzung unserer Generation. Die Sonne stellt eine immense und zudem kostenfreie Energiereserve dar, die immer mehr Menschen zur Strom- und Wärmeerzeugung nutzen und jetzt auch in Afrika durch gewisse Projekte und Unternehmen zunehmend die gesundheitsschädlichen Quellen wie beispielsweise Dieselgeneratoren ersetzen soll. Und Umweltschutz und Ressourcen-Schonung ist noch längst nicht alles, was die Pluspunkte der Sonnenenergienutzung angeht.
Solartechnik als Stromversorgung in Entwicklungsländern ist schon lange kein Fremdwort mehr. Immer mehr Projekte und Start-Up-Unternehmen in diese Richtung werden ins Leben gerufen. Die breite Sonnenstrahlung Afrikas, anders als bei dem schon mal typisch deutschen Schmuddelwetter – auch im Sommer- kann hierbei nur von Vorteil sein. Es muss kein Stromnetzwerk vorhanden sein, wenn man die Energie direkt aus der Sonne ziehen kann. Sind die Anlagen einmal installiert läuft die Stromversorgung im Grunde umsonst. Die Installation ist langfristig mehr als effektiv und zudem umweltschonend. Über 95 Prozent aller Solaranlagen werden aus Silizium, das aus Quarzsand gewonnen wird und reichhaltig in der Erdrinde vorhanden ist, hergestellt. Der Rest wie die elektrotechnischen Bestandteile beispielsweise werden ebenfalls aus recyclebarem Material hergestellt und gelten daher nicht als umweltgefährdend.
Solaranlagen aller Art sind in ihrer Funktionsweise absolut klimaschonend. Es entstehen keinerlei Abgase, CO2-Emissionen oder andere umweltschädliche Produkte. Außerdem wird die globale Erwärmung durch den Umstieg auf regenerative Energiequellen unterbunden. Nach Daten des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit konnten der Umwelt allein im Jahr 2009 knapp 5 Millionen Tonnen CO2 Emissionen durch die Form der Stromgewinnung aus Sonnenenergie erspart werde, was eine Verringerung der Emissionen von 20% in Deutschland bedeutete. Außerdem ausschlaggebend ist, dass Solaranlagen unkompliziert und in kürzester Zeit montiert und angeschlossen werden können.
Doch was genau unterstützen Unternehmen und Projekte wie Solar-Global überhaupt und welche Zielsetzungen stecken dahinter, die realistisch sind?
Solar-Global ist ein gemeinnütziger Verein, der 1992 aus dem Solar- Institut Jülich der Fachhochschule Aachen hervorgegangen ist. Ziel des Vereins ist es, angepasste Solartechniken für Entwicklungsländer zu entwickeln, und diese einfacher und schneller verbreiten zu können und damit die Lebens- und Umweltsituation in den Entwicklungsländern zu verbessern. Die Zielsetzung des Projektes von Solar-Globar ist die Verbesserung der Entwicklungsbedingungen von Vorschulkindern und der sanitären Verhältnisse, Arbeitserleichterung, Schutz der natürlichen Ressourcen und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Solarglobal unterstützt zudem Projekte wie die Einrichtung von Werkstätten, die Entwicklung von Prototypen, die Erarbeitung von Ausbildungskursen, die Ausbildung der Handwerker und Techniker, die Finanzierung von Solargeräten und sorgt für die „Sensibilisierung für die Problematik in Europa“. Der letzte Punkt wird vor allem durch Vorträge in Schulen, bei Parteien, Vereinen, kirchlichen Gruppen, auf Tagungen usw. und die gezielte „Vermittlung von Know-How“ umgesetzt.
Solar-Globar hat sich hohe Ziele gesteckt, doch unerreichbar scheinen sie schon lange nicht mehr. Immer mehr Projekte in diese Richtung werden jedes Jahr ins Leben gerufen. Und Solargloobar und Mobisol sind nur zwei nennenswerte Beispiele. Das Projekt „Solarenergie in Afrika“ stößt auf immer mehr Zustimmung, denn die Vorteile gegenüber den bisherigen Stromquellen in den Entwicklungsländern sind langfristig gesehen nicht nur finanzieller Natur: Die Kraftwerke können nicht explodieren, es entsteht kein radioaktiver Abfall oder klimaschädliches CO2 und man braucht keine Kohle, kein Öl und kein Uran, um sie zu betreiben.
Auch Mobisol ist eines dieser immer bekannter werdenden Projekte, die Solarenergie in Entwicklungsländern als Hauptenergiequelle nutzen wollen. Mobisol ist ein Start-Up-Unternehmen in Berlin Friedrichshain, das die Vorteile von erneuerbarer Energie für Ostafrikas Stromversorgung zu schätzen weiß.
Mobisol entwickelte das Solar Home System – eine autarke Stromquelle. Diese Stromquelle funktioniert ganz ohne gesundheitsschädliche Nebenwirkungen. Wer das System kauft, erhält alles, was er braucht, um sich rund um die Uhr selber mit grünem Strom zu versorgen. Und die Kostenpunkte sind hier auch nicht höher, als wenn man die Stromversorgung beispielsweise über Dieselgeneratoren laufen lässt. Alle Ideen und Entwicklungen stammen direkt aus Berlin und die Einzelgeräte werden in Deutschland und China angefertigt. Die Kunden in Afrika können das System über drei Jahre in Raten zahlen – Eine sehr willkommene Einrichtung.
Der Berliner Thomas Gottschalk, Begründer von Mobisol, startete 2010 die ersten Versuche seiner Geschäftsidee zunächst mit nur dreihundert Kunden aus Tansania und Kenia, doch sollte bald zu größerem Erfolg gelangen: Bereits 2013 folgte die die Einführung des Start-Up-Unternehmens in den Markt. 2014 sind bereits mehr als 5.000 Anlagen installiert.
Die ostafrikanische Bevölkerung bediente sich zuvor und auch jetzt noch vor allem an Kerosin- oder Dieselgeneratoren als Stromquelle, was nicht nur die Luft verpestet, sondern noch dazu stark gesundheitsschädlich ist. Gottschalk brachte mit dem Start-Up Solarsysteme nach Ruanda und Tansania. Die Idee, die dahinter steckt ist clever und neu: Mobisol bietet diese Solar-Home-Systeme (die vor Ort von lokal ausgebildeten Mitarbeitern problemlos installiert werden können) an, die so viel Strom erzeugen, sodass mehrere Räume beleuchtet werden können und elektrische Geräte und Handy betrieben werden können. Die Technologie verursacht außerdem keine Luft- oder Lärmbelastung. Ist das Ganze die Energiequelle von morgen?
Auch wenn die Umsetzung mit viel Arbeit und auch Kosten verbunden ist, so ist sie langfristig gesehen sicherlich die effektivste Lösung - gerade in Afrika. Denn irgendwann wird nicht nur der finanzielle Aspekt eine Rolle spielen. Mit zunehmender Klimaerwärmung und Umweltverschmutzung (auch für Stromgewinnung– z.B. Atomkraftwerke etc.) rückt die Verwendung von Sonnenenergie als Stromquelle in sichtbare Zukunft. So viel ist sicher: Solarenergie kann und wird früher oder später mit zunehmender Sicherheit eine bedeutende, wenn nicht sogar die, Stromquelle der Zukunft sein. Projekte wie Solar-Global und auch Mobisol sind (hoffentlich) nur der Anfang.
Quellen: cleanenergy-project.de, solarglobal-ev.de, solarstromerzeugung.de, goodimpact.org, deginvest.de
Verfasser: C.E.
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