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Immobilien: Postbank untersucht Vor- Nachteile für Pendler Köln

Foto: Postbank Wohnatlas bundesweit, in der Grafik wird der Preisunterschied zwischen Neubau und Bestandswohnung untersucht, die Preisexplosion bei der Errichtung und der verbreitete Wunsch nach neuestem gehobenem Komfort treiben die Preise.
Region Köln unter der Lupe
JG Jährlich präsentiert die Postbank einen sehr interessanten Atlas der Auskunft gibt über Preisentwicklungen auf dem Immobilienmarkt. Dieser erscheint im Sommer, nun hat die Postbank die Daten in der Region Köln genauer betrachtet.
Hier eine Betrachtung zu Köln und die unmittelbare Nachbarschaft. Grundsätzlich ist es vorzuziehen nahe der Arbeit zu leben, da aber immer mehr Menschen sich nicht in einem ständigen Arbeitsverhältnis befinden ist dies kaum planbar.
Das zweite, man sollte tatsächlich die Faktoren Zeit/Kosten beim Pendeln nicht aus den Augen lassen. Auto fahren Köln / Leverkusen kein Vergnügen, im Berufsverkehr werden nicht nur Geldbeutel sondern auch die Nerven strapaziert. Generell sollte man vielleicht lieber generell umschalten. Sich niederlassen und sich einen Job in Wohnortnähe suchen, dabei auch auf Geld verzichten... denn wer günstig in Leverkusen lebt und dort arbeitet wird den Vorteil gegenüber Köln behalten im Portemonnaies und in Lebenszeit. Auch innerhalb Kölns gibt es alternativen, der Stadtbezirk Chorweiler hat unberechtigt einen schlechten Ruf, dort gibt es schöne sehr alte Stadtteile teils direkt am Rhein, mit echtem Niederrhein Gefühl. Porz und das gesamte Rechtsrheinische ist für viele Kölnerinnen und Kölner ebenfalls sehr interessant. Die Postbank zeigt auf das pendeln bereits über wenige Jahre teurer sein kann, Homeoffice ist ein Zauberwort, allerdings ist es im Handwerk, in der Industrie, Gastronomie, im Gesundheitswesen kaum möglich und es hat gravierende Effektivitätsdefizite. Einige Behörden in Deutschland arbeiten aktuell teilweise kaum mehr zuverlässig, da die Mitarbeiter sich seit der Pandemie im Homeoffice verschanzen. Ob man Homeoffice dauerhaft einplanen kann wird sich demnach erst zeigen müssen. Nicht nur Elon Musk hat das Homeoffice wieder weitgehend abgeschafft, auch möchten viele Mitarbeiter berufliches und privates trennen, einigen gibt das Kollektivgefühl zudem Aufwind, die Vereinzelung ist nicht immer förderlich. Der ÖPNV ist ein Schlüssel muss jedoch dringend insbesondere im Rechtsrheinischen verbessert werden. Seit der Eingemeindung hat es im Stadtbezirk Porz seitens der KVB keinerlei Bewegung gegeben, weder gibt es die Bahn nach Niederkassen / Bonn als Gegenstück der 16 auf der anderen Rheinseite, noch gibt es entlang der Frankfurter Straße entsprechend der Kölner Ringe noch gibt es die Ost West Verbindung Porz / Urbach / Flughafen / DLR /Frankfurter Straße- Autobahn / Bahnhof Wahn. Als Porz noch selbständig war, wurde geplant in der Porzer Innenstadt eine U Bahnstation zu bauen, die Arbeiten wurden begonnen, die Verlängerung nach Niederkassel war geplant. Die Kölner haben vor 20 Jahren die bereits fertigen Tunnel für die U Bahn zugeschüttet, die Verlängerung nach 50 Jahren immer noch nicht da. Weder Entwicklung noch Fortschritt, erst seit wenigen Jahren wird wieder in Porz geplant und investiert, nachdem die Bürger sich über die permanente Rückstellung massiv beschwert haben, der Rückstand zu den Nachbarstädten bereits erheblich wurde und der Markt inzwischen massiv nach oben drückt. In Kalk gab es in den 1980ern in den 1990ern Großinvestitionen und Entwicklungspläne seitens der Stadt in Mülheim in den 2000ern .. Die Städte des Kölner Umlandes sind attraktiv und weisen oft einen spezifischen eigenen Charakter auf.
Immobilienkauf: Hier rechnet sich das Pendeln ins Kölner Umland
PM
- Experten und Expertinnen analysieren Kaufpreisvorteile außerhalb der Metropole
- Sehr gute Bedingungen in Leverkusen und Hürth
- Pendelkostenrechner zeigt, wo sich der Arbeitsweg über mindestens
25 Jahre lohnt
Die Immobilienpreise stagnieren oder sinken in vielen Gebieten Deutschlands - doch vor allem in den größten Städten der Republik sind sie weiter auf sehr hohem Niveau. Wer statt in der Innenstadt der Metropole eine Eigentumswohnung im Speckgürtel kauft, kann Geld sparen. In Köln kostete der Quadratmeter 2022 durchschnittlich 5.119 Euro. Damit mussten Käufer*innen in der Domstadt mindestens 1.800 Euro pro Quadratmeter mehr ausgeben als für Immobilien in Städten und Gemeinden der umliegenden Landkreise - selbst Wohnungen in Bonn sind durchschnittlich 1.087 Euro günstiger. Wer sich trotz Arbeitsstelle in der Kölner Innenstadt für einen Wohnort im Umland entscheidet, darf jedoch nicht vergessen, dass dann für den verlängerten Arbeitsweg zusätzliche Kosten für Treibstoff oder Zugticket anfallen und mehr Zeit eingeplant werden muss. Das Hamburgische Welt Wirtschafts Institut (HWWI) hat für die Postbank eine Modellrechnung entwickelt, mit der sich diese zusätzlichen Pendelkosten beziffern lassen. Der Postbank Wohnatlas 2023 zeigt, wie
viele Jahre sich der Immobilienerwerb im Umland rechnet und wann der Kostenvorteil beim Kauf durch die erhöhten Pendelkosten aufgezehrt ist. Es wird davon ausgegangen, dass je Haushalt ein*e Arbeitnehmer*in pendelt. Dabei wurde auch der Faktor Homeoffice einberechnet sowie größere Wohnungen etwa für Familien berücksichtigt.
Verglichen wurde jeweils der Kauf einer durchschnittlich teuren 70-Quadratmeter-Wohnung sowie einer 120-Quadratmeter-Wohnung in Köln zur Selbstnutzung mit dem Erwerb einer gleich großen Wohnung in den beiden kreisfreien Städten Leverkusen und Bonn sowie den größten Kommunen in den fünf Landkreisen Mettmann, Rhein-Kreis Neuss,
Rhein-Erft-Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis und Rhein-Sieg-Kreis.
Aus den Landkreisen wurden neben den jeweils vier
bevölkerungsreichsten Städten alle Orte mit mehr als 20.000
Einwohnern in der Analyse untersucht. Insgesamt wurden 47 Städte aus
dem Umland Kölns einbezogen. Käufer*innen sollten jedoch mit einem
Preisaufschlag für verkehrsgünstig gelegene Wohnungen in den
Umlandkreisen rechnen, da dort ein großes Preisgefälle zu abgelegenen
Ortschaften besteht. Diesen Aufschlag haben die ExpertInnen mit 20
Prozent kalkuliert.
Der Kaufpreisvorteil im Speckgürtel wurde mit den jährlichen
Pendelkosten verrechnet. Dabei haben die ExpertInnen neben den
Kosten für das Ticket im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) oder
für das Auto samt Kraftstoff auch den höheren Zeitaufwand einbezogen.
Die Kosten für den Weg mit dem Auto liegen bei 0,45 Euro pro
Kilometer und ab 21 Kilometer einfache Entfernung bei 0,43 Euro. Die
Fahrt mit Bus und Bahn bleiben bei 0,13 Euro und ab 21 Kilometer bei
0,12 Euro, die jährlichen Mobilitätskosten wurden durch Einführung
des 49-Euro-Tickets bei 588 Euro gedeckelt.
ÖPNV schlägt Auto - Preisvorteile im Umland vor allem in Leverkusen
und Hürth
Wird jeweils eine 70-Quadratmeter-Wohnung verglichen, profitieren
Pendler*innen aus der 15Kilometer entfernten kreisfreien Stadt
Leverkusen am längsten vom günstigeren Wohnungskauf im Umland: Wer
den Arbeitsweg jeden Tag mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
zurücklegt, hat den Kaufpreisvorteil gegenüber der Metropole erst
nach 38,7 Jahren aufgebraucht, bei täglicher Fahrt mit dem Auto
schrumpft diese Zeitspanne auf 20,6 Jahre. Für den
Durchschnittskäufer sollten jedoch die erhöhten Pendelkosten
mindestens 25 Jahre lang durch die Kaufpreisersparnisse gedeckt
werden. Dies entspricht in etwa der restlichen Lebensarbeitszeit
eines Immobilienkäufers, der in Deutschland im Durchschnitt 40 Jahre
alt ist. Unter diesen Voraussetzungen lohnt sich das Pendeln für
Autofahrer*innen in keiner der untersuchten Städte - in der Mehrheit
der Umlandstädte ist der Kaufpreisvorteil schon in weniger als zehn
Jahren aufgezehrt.
70-Quadratmeter-Wohnung: Anzahl in Jahren, in denen sich der Umzug
ins Kölner Umland rechnen kann
1.) Stadt, sortiert nach Nutzung ÖPNV
2.) Jahre bei Nutzung ÖPNV
3.) Jahre bei Nutzung PKW
1.)..............................2.).....3.)
Leverkusen, Kreisfreie Stadt 38,7 20,6
Hürth 34,6 16,9
Brühl, Rheinland 28,4 11,3
Pulheim 26,8 12,8
Dormagen 26,0 10,2
Troisdorf 22,0 8,9
Kerpen, Kolpingstadt 20,9 8,5
Erftstadt 20,1 9,1
Bergisch Gladbach, Stadt 19,5 11,6
Rösrath 19,5 9,6
Bonn, kreisfreie Stadt 18,6 7,1
Bornheim, Rheinland 18,4 8,7
Siegburg 18,4 7,6
Frechen 16,0 13,5
Haan 15,7 6,9
Neuss, Stadt 15,5 6,2
Leichlingen (Rheinland) 15,4 7,9
Hennef (Sieg) 15,3 6,3
Elsdorf, Stadt 15,0 6,3
Bergheim, Stadt 14,5 6,7
Lohmar 13,9 8,1
Grevenbroich 13,7 6,0
Sankt Augustin 13,5 7,3
Meerbusch 12,9 5,6
Wesseling 12,3 11,8
Overath 11,7 7,9
Jüchen 11,6 5,6
Langenfeld (Rheinland) 11,6 10,5
Hilden 11,1 7,7
Königswinter 10,7 5,6
Erkrath 10,4 6,8
Monheim am Rhein 10,2 10,0
Bedburg 10,0 6,6
Kaarst 9,7 5,9
Alfter 9,6 7,2
Mettmann, Stadt 9,2 6,3
Niederkassel 9,0 8,9
Bad Honnef 8,7 5,3
Meckenheim, Rheinland 8,0 4,8
Ratingen, Stadt 7,9 6,2
Korschenbroich 7,9 5,2
Wülfrath 7,7 5,3
Rheinbach 7,3 4,9
Wachtberg 6,3 5,3
Velbert 6,1 4,8
Wermelskirchen 5,6 6,2
Heiligenhaus 5,2 5,0
Quellen: Berechnungen und Darstellung HWWI
Pendler*innen, die täglich mit Bus und Bahn fahren, haben den
Kaufpreisvorteil einer 70-Quadratmeter-Wohnung in fünf Umlandstädten
auch nach 25 Jahren noch nicht aufgebraucht. Neben Leverkusen ist
auch Hürth im Rhein-Erft-Kreis einen Blick wert: Mit dem ÖPNV dauert
die Fahrt vom Bahnhof der Umlandstadt bis zum Hauptbahnhof in Köln
nur elf Minuten, eine Eigentumswohnung kostet dort pro Quadratmeter
etwa 1.200 Euro weniger als in der Metropole - selbst mit Aufschlag
für eine zentrale Lage. Bis dieser Preisvorteil durch die erhöhten
Pendelkosten aufgebraucht ist, vergehen 34,6 Jahre. Von Brühl
(Rheinland), ebenfalls im Rhein-Erft-Kreis, aus benötigt die Bahn für
die Strecke von Bahnhof zu Hauptbahnhof 14 Minuten und der
rechnerische Vorteil hält 28,4 Jahre. Auch in Pulheim
(Rhein-Erft-Kreis) und Dormagen (Rhein-Kreis-Neuss) bleibt der
Immobilienkauf selbst nach 25 Jahre täglichen Pendelns laut
Modellrechnung günstiger als im Kölner Stadtgebiet.
"Der Rhein-Erft-Kreis im Westen Kölns bietet mit Hürth, Brühl und
Pulheim drei attraktive Städte mit guter Anbindung an die Metropole
und den Naturpark Rheinland", sagt Daniela Bellinghausen,
Regionalbereichsleiterin und Mitglied der regionalen Geschäftsleitung
Süd-West von der Postbank Immobilien GmbH - der Makler der Deutschen
Bank. "Wer sich für den Immobilienkauf im Umland interessiert, sollte
neben den günstigen Quadratmeterpreisen auch die Fahrkosten und den
Zeitaufwand einplanen - der Pendelkostenrechner liefert dafür einen
Überblick. Darüber hinaus spielen aber auch persönliche Vorlieben,
die individuelle Lage zu Kitas und Bahnhof sowie die Ausstattung der
Wohnung eine Rolle."
AutopendlerInnen nur in Wermelskirchen leicht im Vorteil
Täglich pendelnde Autofahrer*innen bleiben im gesamten Kölner Umland
unter der 25-Jahre-Marke. Für die Mehrheit der Regionen sind
öffentliche Verkehrsmittel die bessere Wahl, nur in Wermelskirchen
bietet der PKW derzeit leichte Kostenvorteile gegenüber dem ÖPNV.
Allerdings gehört die 37 Kilometer entfernte Stadt ohnehin zu den
unattraktiveren Zielen für Pendler*innen in die Metropole: Den
Preisvorteil haben AutofahrerInnen bereits nach 6,2 Jahren
verfahren. Dass sie gegenüber Bus- und Bahnfahrer*innen im Vorteil
sind, liegt an der ungünstigen ÖPNV-Verbindung die 76 Minuten bis zum
Kölner Hauptbahnhof benötigt. In Heiligenhaus (Mettmann),
Niederkassel und Monheim am Rhein sind pendelnde Immobilienbesitzer
mit dem Kfz den ÖPNV-NutzerInnen etwa gleichgestellt - allerdings
gehören alle Orte zu den weniger attraktiven Adressen, in denen sich
das Pendeln nicht einmal elf Jahre lang lohnt.
Für ImmobilienkäuferInnen, die 120 Quadratmeter suchen, ändert sich
die Rechnung leicht - dann rentiert sich das Pendeln mit dem Auto in
Leverkusen und Hürth zumindest für mehr als 25 Jahre. Im Nachteil
gegenüber ÖPNV-Nutzer*innen sind sie aber weiterhin.
Familien und Haushalte mit viel Platzbedarf profitieren in 19
Umlandstädten
Kinderzimmer, ein größerer Esstisch, mehr Stauraum und ein
Arbeitsplatz: Vor allem Familien benötigen viel Platz. 120
Quadratmeter Eigenheim in der Metropole sind ohnehin nicht leicht zu
finden und mit nicht unerheblichen Kosten verbunden. Wer sich
stattdessen für eine gleichgroße Wohnung im Umland entscheidet, und
täglich mit Bus und Bahn in die City pendelt, profitiert in 13
Städten über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren vom günstigeren
Kaufpreis. Am längsten hält der Vorteil erneut in Leverkusen, wo rein
rechnerisch 66,3 Jahre nötig sind, um die günstigeren Kaufpreise
gegenüber der Metropole beim täglichen ÖPNV-Pendeln aufzubrauchen.
Mit dem Auto dauert es 35,3 Jahre. In Hürth lohnt sich der tägliche
Weg in die Metropole mit dem ÖPNV 59,4 Jahre lang, in Brühl
(Rheinland) sind es 48,7 Jahre. Auch in Pulheim, Dormagen, Troisdorf,
Kerpen (Kolpingstadt), Erftstadt, Bergisch Gladbach, Rösrath, Bonn,
Bornheim (Rheinland) und Siegburg kann laut Modellrechnung drei
Dekaden lang gependelt werden, ohne dass ein finanzieller Nachteil
gegenüber der Eigentumswohnung in Köln entsteht. Vorausgesetzt, der
Arbeitsweg wird mit Bus und Bahn zurückgelegt. Familien und andere
Pendler*innen, die das Auto nutzen, haben ihren Kaufpreisvorteil
schneller aufgebraucht.
In weiteren sechs Städten sind KäuferInnen mehr als 25 Jahre lang im
Vorteil gegenüber Eigentümer*innen in Köln. Darunter fallen Frechen,
Haan, Neuss, Leichlingen (Rheinland), Hennef (Sieg) und Elsdorf.
Allerdings sind beispielsweise Neuss (Rhein-Kreis Neuss) und Haan
(Mettmann) mindestens 40 Kilometer von Köln entfernt, die einfache
Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln dauert 27 bzw. 31 Minuten. "Je
nach Entfernung von Tür zur Tür zwischen Arbeitsstätte und Wohnort
fällt möglicherweise weitere Zeit an, die gegebenenfalls mit
zusätzlichen Kosten verbunden ist, wie etwa für längere
Kinderbetreuung. Daher rät Bellinghausen "Diskutieren Sie ehrlich und
möglichst unter Berücksichtigung aller Aspekte die Vor- und Nachteile
alternativer Wohnorte. Und lassen Sie sich bei Fragen zu Lage,
möglicher Wertentwicklung, Sanierungsbedarfen und Energieeffizienz
gerne professionell beraten.
120-Quadratmeter-Wohnung: Anzahl in Jahren, in denen sich der Umzug
ins Kölner Umland rechnen kann
Annahmen: Bei Homeoffice 130 statt 220 Pendeltage im Jahr, 2
Homeoffice-Tage pro Woche; Preis 20%
1.) Stadt, sortiert nach ohne Homeoffice
2.) Jahre bei Nutzung ÖPNV - ohne Homeoffice
3.) Jahre bei Nutzung ÖPNV - mit Homeoffice
1.)..............................2.).....3.)
Leverkusen, Kreisfreie Stadt 66,3 103,2
Hürth 59,4 99,3
Brühl, Rheinland 48,7 74,0
Pulheim 46,0 70,3
Dormagen 44,5 68,0
Troisdorf 37,7 58,4
Kerpen, Kolpingstadt 35,9 56,0
Erftstadt 34,4 53,8
Bergisch Gladbach, Stadt 33,4 52,1
Rösrath 33,4 52,1
Bonn, kreisfreie Stadt 31,9 49,7
Bornheim, Rheinland 31,6 49,6
Siegburg 31,6 49,6
Frechen 27,5 44,9
Haan 26,9 43,0
Neuss, Stadt 26,6 42,3
Leichlingen (Rheinland) 26,4 41,9
Hennef (Sieg) 26,3 41,8
Elsdorf, Stadt 25,7 41,1
Königswinter 18,3 29,6
Erkrath 17,9 29,1
Monheim am Rhein 17,5 28,6
Bedburg 17,1 27,8
Kaarst 16,6 26,9
Alfter 16,4 26,7
Mettmann, Stadt 15,7 25,7
Niederkassel 15,4 25,1
Bad Honnef 14,8 24,2
Meckenheim, Rheinland 13,8 22,6
Ratingen, Stadt 13,6 22,4
Korschenbroich 13,5 22,1
Wülfrath 13,2 21,7
Rheinbach 12,5 20,5
Wachtberg 10,8 17,7
Velbert 10,5 17,3
Wermelskirchen 9,6 15,9
Heiligenhaus 8,9 14,8
Quellen: Berechnungen und Darstellung HWWI
Für Immobilienkäufer*innen mit Homeoffice rechnen sich viele
Umlandstädte
Trotz Job in der Metropole aus dem Bürofenster ins Grüne schauen:
Corona hat die Entstehung flexibler Arbeitsmodelle mit Homeoffice
beschleunigt. Seitdem ist es aus der Berufswelt nicht mehr
wegzudenken und ermöglicht mehr Arbeitnehmer*innen einen neuen
Lebensentwurf mit einer Immobilie im Umland. Mehr Homeoffice
verringert Pendelzeiten und -kosten. Vor diesem Hintergrund haben die
Expert*innen des HWWI berechnet, wie lange Käufer*innen vom
günstigeren Umlandpreis profitieren, wenn sie mit zwei
Homeoffice-Tagen pro Woche planen können und der Preis außerdem 20
Prozent über dem kreisweiten Durchschnitt liegt. Das Ergebnis: Kann
der*die Pendler*in im Haushalt zwei Tage im Homeoffice arbeiten,
rentiert sich der Kauf einer 120-Quadratmeter-Eigentumswohnung in 38
der untersuchten 47 Umland-Regionen mehr als 25 Jahre lang gegenüber
der Metropole. Für Autofahrer*innen halbiert sich die Anzahl fast.
Bei 120-Quadratmeter-Wohnungen sind Autofans mit zwei Homeofficetagen
pro Woche in Wesseling, Monheim am Rhein und Niederkassel gegenüber
Bus- und Bahnfahrer*innen sogar leicht im Vorteil.
Singles oder Paare, die auf 70 Quadratmetern im Umland noch das
Arbeitszimmer unterbringen können, sind rein rechnerisch bei zwei
Tagen Homeoffice in 15 Wohnorten im Vorteil - bei Nutzung des ÖPNV.
In Leverkusen, Hürth, Brühl, Pulheim, Dormagen, Troisdorf, Kerpen
(Kolbingstadt), Erftstadt, Bergisch Gladbach, Rösrath, Bonn,
Bornheim, Siegburg, Frechen und Haan ist der Kaufpreisvorteil laut
Modellrechnung durch die erhöhten Pendelkosten erst in mehr als 25
Jahren aufgebraucht.
Was Pendeln wirklich kostet: So funktioniert die Modellrechnung
Ausgangspunkt für die Modellrechnung sind die kalkulatorischen Kosten
für den Kauf einer 70 Quadratmeter bzw. 120 Quadratmeter großen
Eigentumswohnung aus dem Bestand zuzüglich Notargebühren (2% vom
Kaufpreis) und Grunderwerbssteuer in Köln und im jeweiligen
Umlandkreis. Der Erwerb erfolgt zum jeweiligen Durchschnittspreis des
Jahres 2022, wobei in den Umlandstädten und -gemeinden der
Durchschnittspreis des jeweiligen Landkreises zugrunde gelegt wird.
Da verkehrsgünstig gelegene Wohnlagen in den größten Umlandstädten
und Gemeinden des Umlandes bei Pendlern besonders begehrt und nur in
den seltensten Fällen zum Durchschnittspreis des Landkreises zu
erwerben sind, sollten sich Pendler bei der Standortssuche an den
Ergebnissen der Berechnungen mit Preisaufschlägen von 20 Prozent auf
den Durchschnittspreis der jeweiligen Landkreise bei nicht
kreisfreien Städten orientieren.
Es pendelt jeweils eine Person des Haushalts vom Umland in die
Metropole. Für die Kalkulation wird angenommen, dass die Fahrtzeiten
für den Stadtbewohnenden innerhalb der City identisch sind mit denen
des Pendelnden von seiner Haustür zum Bahnhof der betreffenden Stadt
und vom Kölner Hauptbahnhof zu seinem Arbeitsplatz. Zusätzliche
Zeiten entstehen für Pendler*innen also vom Umland-Bahnhof zum
Düsseldorfer Hauptbahnhof. Analysiert wurden sowohl die Fahrtzeiten
mit öffentlichen Verkehrsmitteln (ÖPNV) als auch mit dem Auto.
Die Pendelkosten setzen sich aus den Ticketpreisen für Bus und Bahn
beziehungsweise den laufenden Kosten für das Auto pro Kilometer
zusammen. Hinzu kommen die Zeitkosten: Der zusätzliche Zeitaufwand
durch das Pendeln vom Umland in die Metropole wurde mit dem im Mittel
in Köln erzielten Bruttolohn im Jahr 2021 (26,58 Euro je Stunde)
bewertet. Darüber hinaus wurde eine weitere Variante berechnet: Eine
Homeoffice-Lösung erlaubt es dem Berufspendelnden, nur noch an drei,
statt an fünf Tagen pro Woche ins Büro zu pendeln (130 statt 220 Tage
im Jahr).
Annahmen und Berechnungen der Pendelkosten
1. In der Gemeinde des Landkreises wird eine Eigentumswohnung von 70
oder 120 Quadratmetern zum Durchschnittspreis des Landkreises im
Jahre 2022 erworben. Alternativ wird eine Eigentumswohnung von 70
oder 120 Quadratmetern in der Metropole zum Durchschnittpreis der
Metropole im Jahre 2022 gekauft.
2. Der berechnete Kaufpreis wird um Notargebühren von 2 Prozent sowie
der derzeit im Bundesland geltenden Grunderwerbsteuer erhöht.
3. Einsparungen beim Kauf einer Eigentumswohnung im Umland im
Vergleich zu einem Kauf in der Metropole werden um notwendige
Mobilitätskosten (direkte entfernungsabhängige Mobilitätskosten und
bewerteter Zeitaufwand für das Pendeln), die durch den Umzug in das
Umland entstehen, reduziert.
4. Zusätzliche Mobilitätszeiten für Bewohner*innen des Umlandes
gegenüber den Bewohner*innen der Metropole entstehen für den Weg vom
Bahnhof der Umlandgemeinde zum Hauptbahnhof der Metropole. Alle
Pendler*innen nehmen den Weg von Bahnhof zu Bahnhof.
5. Als Pendelzeit für den einfachen Weg wird die kürzeste Reisezeit
angesetzt, die mit dem jeweiligen Verkehrsmittel am Dienstagmorgen,
den 13.06.2023, zwischen 07.00 Uhr und 08.30 Uhr erzielt werden
konnte.
6. Die Mobilitätszeiten für Hin- und Rückweg sind identisch.
7. Bis (ab) 20 km liegen die Mobilitätskosten pro einfachem
Entfernungskilometer nach Abzug der Steuervergünstigungen bei 0,45
(0,43) Euro für den PKW und bei 0,13 (0,12) Euro für den ÖPNV. Durch
die Einführung des 49 Euro-Tickets liegen die jährlichen
Mobilitätskosten im ÖPNV aktuell bei maximal 546 Euro nach Steuern
(bei Ticketkosten von 588 Euro für das 49 Euro-Ticket) und werden in
den Berechnungen auf diesen maximal möglichen Betrag gedeckelt.
8. Der Zeitaufwand für das Pendeln wird mit dem Medianeinkommen von
sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten (Brutto je
Stunde) bewertet, der im Jahre 2021 in der Metropole erzielt wurde.
9. Pro Haushalt pendelt ein*e Arbeitnehmer*in.
Hintergrundinformationen zum Postbank Wohnatlas 2023
Der Postbank Wohnatlas ist eine jährlich erscheinende, mehrteilige
Studienreihe, die den deutschen Immobilienmarkt unter verschiedenen
Aspekten regional bis auf Kreisebene beleuchtet. Für die vorliegende
Analyse, die den sechsten Studienteil des diesjährigen Wohnatlas
darstellt, wurden unter der Leitung von Diplom-Volkswirtin Dörte
Nitt-Drießelmann, Senior Researcherin beim Hamburger
WeltWirtschaftsInstitut (HWWI), die Immobilienpreise und Pendelkosten
in sieben Metropolen und ihrem Umland untersucht.
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