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Gedenkstätte statt Abriss "Am Hochkreuz" Weitere Informationen

Foto: Noch stand bis zum 11. Januar die "Schlosserei" (im Bild), eine perfekte Ausstellungs- und Veranstaltungshalle mit historischer Substanz, inzwischen ist längst alles planiert. Wir müssen realistisch unsere Forderungen und Pläne anpassen. Die "Porzer und Porzerinnen für eine Gedenkstätte" streben lebendige Erinnerungskultur an.
Vor al­lem im Früh­jahr 1933 wurde ei­ne bis­lang nicht fest­ge­stell­te Zahl von Fol­ter­stät­ten in Kel­lern, Ka­ser­nen und so­ge­nann­ten Sturm­lo­ka­len betrieben. Von Fe­bru­ar bis April 1933 hielt man in die­sen Haft­stät­ten über 45 000 Men­schen (über­wie­gend Män­ner) ge­fan­gen.
 
Jochen Geis
Neues zum Thema "Gedenkstätte trotz Abriss" In Porz ist ein "Frühes KZ" verschwunden
27.04.23
Bei dem Treffen am 26.04.23 waren ca. ein Dutzend Personen versammelt, es waren sehr tolle und unterschiedliche Leute zusammengekommen, ein gutes, konzentriertes und interessantes Treffen. Alle Anwesenden sind sehr mit dem Thema und Porz im besten Sinne beschäftigt.
Einige wichtige Punkte der Gedankensammlung:
Am Ort des ehemaligen "Am Hochkreuz" soll ein Container entstehen und dort soll der Widerstand im Fokus stehen, parallel soll begonnen werden, an einem weiteren Ort in der City ein lebendiges Zentrum einzurichten. Als mögliche Orte wurden vier zusammengetragen.
Es wurde eine Vereinsgründung angeregt und allgemein als der notwendige Schritt erachtet. Zudem wurde über mögliche Finanzen gesprochen, alles scheint recht zuversichtlich zu sein.
Es war eine sehr zielgerichtete Diskussion und ein respektvoller Austausch, es wurde offen und transparent über alles gesprochen. 
Bei der Namengebung gab es einen ersten Vorschlag.
- Soweit das Treffen -
Zur Diskussion - In Bologna gibt es ein Beispiel für ein Widerstandszentrum und auch in Lyon. In der DDR gab es zahlreiche lokale Beispiele die den örtlichen Widerstand aus der Arbeiterbewegung im Fokus hatten. Bologna  hier  Piemont hier Toscana Florenz hier Lyon hier usw. gibt es eine komplette Liste der antifaschistischen Gedenkstätten in Europa (einschließlich Russland)? Eher nicht. Das NS Dok in Köln gehört natürlich auch dazu, die haben aber wenig zu Porz.
Das gesamte lokale Projekt wird eine sehr interessante Pionierleistung werden, da auch der digitale Aspekt hinzu kommt. Die meisten Zentren sind irgendwann in der Nachkriegszeit entstanden, wir sind in Porz sehr spät dran und von Beginn an digital sehr wahrscheinlich. auch war Porz 1933 mit seinen 21.397 Einwohnern wesentlich ländlicher als heute mit ca. 114.000 Einwohner
Es gab es in Westdeutschland in Bezug auf den Widerstand immer große Schwierigkeiten bezüglich der Akzeptanz, da Westdeutschland eine gewisse Kontinuität aufwies. In Porz Mitte wird die lokale NS Zeit insgesamt dargestellt:  Zwangsarbeit, Euthanasie, Judenverfolgung und so weiter, alles soll konkret aufgezeigt werden. Natürlich wird man nicht umhin können die Kumpanei von Staat/Kapital/NS/SS von 1933 in allen diesen Aspekten aufzuzeigen. 
Zur Idee eines neuen Namens:
Bei der Namensgebung ist zu berücksichtigen das es 1933 eine extreme Klassensituation gab, es bei dem Terror im frühen KZ "Am Hochkreuz" um das Brechen des Arbeiterwiderstandes ging. Hierüber hat sich unser Kreis gebildet, es ging darum den Ort an dem dieser Widerstand brutal gebrochen wurde zu erhalten um dem örtlichen Widerstand zu gedenken.
Entsprechend wäre der Name der Gruppe, die sich um das Hochkreuz gebildet hat, aus dieser Tradition abzuleiten. 
Bislang war dies die Initiative "Porzerinnen und Porzer für eine Gedenkstätte" ob dies oder ähnlich beibehalten werden sollte, wird sich zeigen. Es ist nicht zielführend Einzelpersonen als Namenspatron auszuwählen, diese müssten sehr vorbildlich gewesen sein und von allen akzeptiert werden. Die Namensgebung sollte nicht für Missverständnisse sorgen weder sind wir der Rotfrontkämpferbund aber wir sich auch kein Industrieverein, Industrievereine haben Hitler in den Sattel geholfen.
Am Ende des Treffens wurde im Hinausgehen der Vorschlag Meirowsky gemacht, dieser Name passt eher nicht. 
Er war ein Industrieller der 1905 /06 in der Kaiserzeit nach Porz zog. Er errichtete ein Zweifamilienhaus in Werksnähe und das Werk  "Meirowsky & Cie." wuchs an der Kaiserstraße, es gab Häuser für Mitarbeiter (Ohmstraße vormals Meirowsystraße) 1919 ließ er sich ausbezahlen von F&G, er war nun sehr vermögend, als Direktor schied er erst 1922 aus. Er hatte eine Villa in Lindenthal, war in Berlin unternehmerisch aktiv. Max Meirowsky emigrierte 1938 von Berlin über die Niederlande in die Schweiz. In Genf starb er 1949 mit 84 Jahren.1941 erst wurde der Name des Werkes in "Dielektra AG" geändert, so lange behielt F&G den Namen bei, die Änderung war ein Akt der Arisierung, bedeutet in diesem Fall, das der in der Öffentlichkeit verwendete jüdische Name getilgt und ersetzt wurde. Das war mit dem Kriegseintritt der USA und dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 im gesamten Reich Praxis, vielerorts war dies längst geschehen. Der Begriff Meirowsky ist in Porz seit 1922 nicht mit der Person sondern mit dem Werk Meirowsky verbunden. Max Meirowsky hat dieses Werk ohne Zutun der Nazis abgegeben, an ihm wurde in Porz kein Unrecht begangen.
Es ist nicht bekannt ob Max Meirowsky besonders mit dem Widerstand verbunden war, wie er zur Arbeitnehmervertretung im eigenen Betrieb stand und so weiter. Das Herr Meirowsky ein Jude war, dürfte alleine als Grund eines Patronats nicht ausreichen. Das er der erfolgreichste, reichste und bekannteste Jude mit Aktivität in Porz in der Kaiserzeit war, dürfte erst recht nicht hilfreich sein. Das ist ein Klischee das besser nicht vertieft werden sollte. Der Name eignet sich wenig um die Porzer Zeit 1933 und dann bis 1945 zu charakterisieren.
Es würde alle anderen Menschen auch ermordete Juden zurückstellen, es würde eine neoliberalen Bewertungsskala angelegt, den Reichsten zum Patron zu machen, das mag sehr amerikanisch sein, dagegen spricht jedoch fast alles andere. Die Reichen waren eigentlich nicht die Gegner des NS.
Weitere Namen .. 
Der Gedenkstein am Porzer Rathaus zählt auf:
Den Opfern der Gewaltherrschaft zum Gedenken Es liessen ihr Leben, 1933 - 1945  die Gemeindevertreter
Johann Beckschäfer (Porz), nach ihm wurde in Zündorf eine Straße benannt, diese befindet sich an der Schmittgasse Johann Beckschäfer wird auf dem Gedenkstein als Gemeindevertreter erwähnt.
Wie auch 
Paul Brätter Wahnheide. nach Paul Brätter wurde abgehend vom Grengler Mauspfad eine Straße in Wahnheide benannt, gegenüber der Kaserne
Franz Decker Urbach, nach ihm wurde in Urbach parallel zur Waldstraße eine Straße benannt.
Heinrich Klein (Langel) nach ihm wurde eine Straße in Langel benannt die direkt zum Eulenplatz führt.
weiter heißt es auf dem Stein:
Und 34 Männer und Frauen steht des weiteren auf dem Gedenkstein.
Den lebenden zur Mahnung, in tiefer Verpflichtung die Bürger der Gemeinde Porz
Die Straßennamen, dieser Gedenkstein und der Bericht von Aders 1982 haben in Porz über viele Jahre die Erinnerung hochgehalten, allerdings gibt es keine Textschiilder an den Straßennamen und über die Vita ist kaum etwas bekannt.
Vom Hörensagen gibt es Informationen die aber nicht unbedingt verläßlich ist. 
Reichpietsch und Köbis   aus dieser Zeit. Allerdings haben sie mit Porz wenig zu tun, ausser das sie hier erschossen und nun seit über einhundert Jahren geehrt wurden. Nach den beiden Revolutionären wurden zahlreiche Straßen und Einrichtungen in Deutschland benannt, es gab Briefmarken usw. natürlich vorwiegend in der DDR aber eben auch  in Kiel und in Porz. Inzwischen sind sie in Köln akzeptiert. In Wahnheide gab es von 1926 bis zum Verbot der Aktion 1931 alljährlich Gedenkveranstaltungen zu Reichpietsch und Köbis, diese Kundgebungen wurden sehr stark besucht, über den Porzer Kreis hinaus. Auf Einladung der Antifaschistischen Ortsgruppe Porz demonstrierte 1993 die Antifaschistische Aktion BO mit Vertretern aus dem gesamten Bundesgebiet von Porz Mitte nach Wahnheide. Die letzten größeren Demos in den letzten Jahrzehnten: -am 30. März 1991 (PI-DAP, DKP, AL, AO Porz…) - am 4. September 1993 (Antifaschistische Ortsgruppe Porz, AABO) mit je 300–500 Teilnehmern und 2017 und zum 100 sten Todestag DGB Friedensbildungswerk SJD Die Falken, Die Linke mit ca.100 Menschen.
Peter Schallenberg (1907*) wäre auch so ein Name, der sehr agile junge Mann baute im kleinen Wahnheide eine KPD Gruppe mit über 80 Mitgliedern auf, einen Rotfrontkämpferbund eine Rote Hilfe usw.  die Gruppe war als sehr konfliktfreudig auch in Köln bekannt.  In Wahnheide gab es ein "Klein Moskau",  einige bewohnte Militärbaracken. Wahrscheinlich wäre dieser kommunistische Jungkader nicht mehrheitsfähig obwohl er nun wirklich die Sperspitze des örtlichen Widerstandes war. Die Gemeinde Wahn (Wahn, Wahnheide, Lind, Zündorf, Langel und Libur) hatte 1920 insgesamt  5473 Einwohner. (Quelle Porz Die Junge Stadt am Rhein 1951) 
Was wohl die Männer "Am Hochkreuz" zu dem Namen Meirowsky gesagt hätten? Sehr wahrscheinlich nicht begeistert, sicherlich Nein Und ich gehe sogar davon aus das Herr Meirowsky selbst auch nicht Recht gewesen wäre, für all die Opfer des Faschismus, die es wesentlich härter getroffen hat in Porz, Patron zu stehen.
Weitere Namen:
...
Oder keine Person im Namen, so war es doch bisher.
Eine kleine Information am Rande zur rheinischen Namensverwendung
Grundsätzlich nebenbei. Zur damaligen Zeit wurde bei uns noch rheinsisch gesprochen, die Gramatik im Rheinischen ist eine andere als im heute gebräuchlichen Hochdeutschen. Sicherlich bekannt die der Spruch "Do biste noch nitt am Schmitz Backes vorbäi" was soviel bedeutet wie.. du bist in einer schwierigen Situation aber die schlimmste Herausforderung steht noch an, in diesem Fall die sprichwörtliche Begegnung mit dem Bäcker Schmitz, hast du den überstanden dann hast du es geschafft. Peter Honnen hat zum Schmitz Backes einiges zusammengetragen, wurde beim LVR veröffentlich, zeigt das jedes Dorf seinen eigen Schmitz Backes Mythos hatte. Jeder Rheinländer wußte sofort worum es geht, nur variierte der Schmitz Backes. Generell wurde im Rheinland der Familienname voran gestellt und es folgte dann der Vorname oder eben der Beruf oder eine persönliche oft liebevoll hochnehmende persönliche Bezeichnung, ein Spitzname.
Paul Brätter war "dä Brätters Päul" der Peter Schallenberg war der " dä Schallenbergs Pitter" oder der "dä Ruude Pitter" es werden sowohl die Vor- als auch die Nachnamen anders ausgesprochen, unsere Sprache wird zumindest in den Niederlanden geschützt. Bekannt ist zum Beispiel der Kölner Boxer Peter Müller der "Müllers Aap" genannt wurde, Aap der Spitzname, Müller der Nachname. Es kann getrost gesagt werden das die Rheinländer nie zimperlich und recht oft recht defitig waren, es nie ganz Ernst nahmen oder Böse mit den Bezeichnungen. Hattest Du deinen Namen weg dann blieb dieser in der Regel.
Frauennamen: Bekannt ist "dat Schmitze Billa". Die Frauen waren "dat" also sachlich, nicht im Sinne von vernünftig. Gemeint ist somit die Sibille Schmitz. Billa ist eine holländische, limburgische und rheinische Kurzform von Sibilla, oder Sibille. Das Altfränkisch und Altniederländisch war vor 1.700 Jahren zum verwechseln ähnlich, heute heißt die rheinische Sprache Ripuarisch und ist in den Niederlanden anerkannte geschützte Minderheitensprache (EU).
Den Vorgang "Am Hochkreuz" auf heutige Verhältnisse übertragen:
Man stelle sich vor Dachser, igus, Deutz und Co würden heute dem Salafisten oder den Grauen Wölfen (mitgliederstärkste rechtsextreme Organisation in Deutschland) Gelände zur Verfügung stellen um 600  Liberale, Kurden, Atheisten, Schariaverstoßende, Schwule usw. aus Porz dort zu foltern und einzuschüchtern. So war das damals und die Polizei hilft bei den Festnahmen, führt die  Leute den Folterknechten zu, gegen jedes geltende Recht... eine grausige Vorstellung.
Darum ging es bei den Frühen KZ, ein schlimmes Bündnis wollte die Arbeiteropposition brutal zerschlagen. Die Nazis haben es nicht geschafft aber die Siegermächte in Jahrzehnten der Nachkriegsunterdrückung. Dachser, igus, Deutz würden dies natürlich nicht machen, die Polizei auch nicht,  zum Glück ist ein solches Szenario aktuell unvorstellbar. Aber das war 1933. Solche Untaten werden möglich durch Stimmungen. 
 
 
TERMIN:
Mittwoch, der 26. April  ab 18:30 Uhr   Porzer Rathaus in der VHS (Raum 111) .   Es wird bei dem Termin vor allem um das neue lebendige Gedenkzentrum in Porz Mitte gehen
 
 
Den kurzen Filmbeitrag könnt ihr nun hier sehen hier
Die "Frühen KZ" gehörten zu den wichtigsten Instrumenten der NS zur Durchsetzung ihrer Diktatur 
29.03.23 Veranstaltung im Bezirksrathaus https://www.porz-illu.de/veranstaltung-gedenkort-am-hochkreuz-mittwoch-2... Hier hatte ich eine erste Ansicht eines möglichen Erinnerungsortes dargelegt, 
Die Veranstaltung war informativ und konstruktiv, der Saal war voll besetzt, es soll in Porz Mitte ein lebendiger Gedenkort eingerichtet werden. Die Initiative bereitet ein Treffen Ende April vor. Wer Interesse hat kann sich eintragen https://doodle.com/meeting/participate/id/egnp7n9d
 
28.02.23
Die Bürgerinitiative ist nun optimistisch das irgendetwas Vernünftiges dort am Ort des Abrisses entstehen wird
22.02.23 
Am Aschermittwoch wurde nun auch das Pförtnerhaus abgerissen, dort fanden 1933 die Verhöre statt.
Damit sind die Pläne aus der Bürgerschaft die Originalsubstanz zu erhalten von der Stadt nicht angenommen worden.
07.02.23 
Die Petition hat nun 200 Unterschriften, Petition: Frühe KZ, SA Folterzentrum in Köln Porz, Gedenkstätte statt Abriss | WeAct (campact.de)
06.02.23
Es ist bei den Kolleginnen und Kollegen von report -k wieder ein Artikel zum Thema erschienen:
https://www.report-k.de/sa-lager-hochkreuz-kulturdezernent-charles-in-de...
 
5.02.23 
Das Gebäude das vom Besitzer Stadt Köln als "bedauerlicher bereits niedergelegt" erklärt wurde, erstand wieder auf! Nun könnte es doch als Gedenkstätte genutzt werden, was für ein Glück 
 
Porzer Aktionskünstlerinnen und - künstlern gelang heute das "Wunder von Porz" 
In einer spontanen Performance gelang des durch den altbekannten Zauberspruch der Porzer, ein Gebäude aus der Vergangenheit (48 Stunden) zu replizieren.
Es erschien bezeichnend mit dem Spruch "Gedenkstätte statt Abriss" aus der 4. Dimension.
Der ernste Hintergrund, das Gebäude wird wahrscheinlich dennoch abgerissen für eine Straßenverbreiterung die wahrscheinlich niemals kommt.
Porz: "Gedenkstätte statt Abriss!" | Porzer Illustrierte NRW Porz Köln (porz-illu.de)
04.02.23 
Der Rückhalt in Porz ist sehr stark für die Forderung nach Erhalt der Originalgebäude und nach einer Gedenkstätte. Sowohl aus der Bevölkerung, den Vereinen und den Parteien kommt inzwischen positives Feedback und Unterstützung.
Die "Vernetzung der Porzer Bürgervereine“ hat einen offenen Brief an Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die Kölner Ratsfraktionen und die Mitglieder der Bezirksvertretung Porz geschrieben. Sie fordern eine Gedenkstätte für das wilde SA-Lager am Hochkreuz. Die vernetzten Bürgervereine sind in Porz eine wichtige Stimme, sie erreichen nach eigenen Angaben rund 2.000 Mitglieder. Es ist die Kooperation zwischen den Bürgervereinen Gremberghoven, Libur, Porz-Mitte, Poll, Wahn-Wahnheide-Lind, Urbach, Zündorf, der Bürgervereinigung Ensen-Westhoven und dem Förderkreis Rechtsrheinisches Köln.

Die Bezirksvertretung fordert mit Ausnahme der AfD und der FDP eine Überprüfung der geplanten Verbreiterung der Frankfurter Straße und somit erst einmal einen Stopp der Maßnahme.

Die Planungen sind aus 2008 und offensichtlich veraltet, weder auf dem Stand der aktuellen Erfordernisse noch entsprechen sie neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Damit wäre ein Stopp und eine Zeit der Neuplanung anberaumt.
Die Petition erreicht bislang knapp 200 Unterschriften, liegt wahrscheinlich daran, das die meisten Gebäude bereits abgerissen wurden. Bedeutet aber nicht dass es sinnlos wäre zu unterschreiben. Stand heute steht immer noch das "Pförtnerhaus" das ehemalige "Verhörzimmer" sowie eine Nebenhalle. natürlich müssten diese Gebäude saniert werden. Trotzdem unterschreiben
Petition: Frühe KZ, SA Folterzentrum in Köln Porz, Gedenkstätte statt Abriss | WeAct (campact.de)
04.02.23
Der zuständige Beigeordnete für Kunst und Kultur" der Stadt Köln Herr Charles schreibt an die Porzer und Porzerinnen für eine Gedenkstätte (Dr. Klaus Schäfer)
"Im konkreten Fall der Gebäude am Hochkreuz in Porz ist die historische Bedeutung unzweifelhaft."
 "Anfang Januar 2023 sind die beiden in Privatbesitz befindlichen Gebäude im hinteren Teil des ehemaligen Lagergeländes niedergelegt worden, mittlerweile ist auch die Niederlegung des ehemaligen Pförtnerhauses auf städtischem Grund erfolgt"
"Selbstverständlich wird es nicht bei einer Fotodokumentation des Ortes bleiben: Das NS-DOK bereitet derzeit die Errichtung eines Erinnerungszeichens und einer historischen Information am Ort vor. Dort sollen mit analogen und digitalen Mitteln die historische Bedeutung des Geländes vermittelt werden und ein Gedenkzeichen für die dort Misshandelten entstehen – und dies in engem Austausch mit den Porzer Bürger*innen."
Faktencheck: Tatsächlich stehen aber die Gebäude an der Frankfurter Straße nach wie vor.
Das Pförtnerhaus in dem Verhöre stattfanden steht noch. Ebenso eine Halle daneben. Somit stünde nach wie vor der Umsetzung der Forderung "Gedenkstätte statt Abriss" nichts im Wege.
Diese beiden Bauten würden nach wie vor eine authentische lebendige Erinnerungskultur im Stadtbezirk ermöglichen, die sicherlich weit wertvoller sind als ein Erinnerungszeichen. Porzerinnen und Porzer haben angeboten ein solches Zentrum mit Leben zu füllen.
Der Bezirk Porz fordert die Prüfung ob und wie die Frankfurter Straße überhaupt verbreitert werden soll. Die Pläne sind 15 Jahre alt, ohne Radweg, mit "Angstraumplanung" zudem gibt es japanische Forschungsergebnisse die besagen, das eine verbreiterte Straße eher mehr Verkehr anzieht.
Damit stünde eigentlich dem Erhalt der städtischen Gebäude nichts mehr im Wege.
Ankündigung für 06.02.23
Voraussichtlich am 6.02.23 wird ein Bericht in der Lokalzeit Köln erscheinen (WDR Fernsehen)
03.02.23
"Express die Woche" berichtet allerdings gibt sie mehr oder weniger die Position des Beigeordneten Charles wider.
Stand 26.01.23
Es gab nun ein starkes Presseecho auf Kölner Ebene. 
Porzer Bürgervereine machen Druck zur „Gedenkstätte wildes SA-Lager am Hochkreuz“ - Report-K
Die Stadtrevue berichtet auf einer Seite in der Februarausgabe 2023 
Der KStA hat berichtet und die Position der Stadt dargestellt.
Eine besonders freudige Überraschung ist die Berichterstattung unserer Kolleginnen und Kollegen der rheinland-reporter
Exklusiv: Das Folterhaus der Nazis in Köln - Rheinland Reporter - Geschichten bringen Licht ins Dunkle (rheinland-reporter.de)
Kommunist starb nach Folter im Haus der Nazis - Rheinland Reporter - Geschichten bringen Licht ins Dunkle (rheinland-reporter.de)
 
Stand 25.01.23: Jochen Geis
Das NS DOK wird in den kommenden Wochen eine Vortragsveranstaltung zur NS Geschichte in Porz unter Berücksichtigung des Lagers Am Hochkreuz anbieten.
Interessierte Bürger werden eingeladen sich an einer Diskussion über die Ausgestaltung eines Erinnerungszeichens und der historischen Information zu beteiligen.
Die "Porzer und Porzerinnen für eine Gedenkstätte" sind über den Abriss empört und sind der Meinung dass eine Stele an dieser Stelle nicht ausreichend ist. Ein Hinweisschild des Kulturpfades ist vor Jahren ersatzlos an dieser Stelle verschwunden. Die Porzer erarbeiten ein erweitertes Konzept. Ein Schild mit einem QR Code wird in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Es muss die lokale Angelegenheit der Porzer und Porzerinnen sein die lokale Geschichte angemessen zu pflegen aufzubereiten und zu kommunizieren. Kultur und Didaktik, Zusammentreffen, Information und Austausch gehören nun einmal zu einem lebendigen Gedenken.

Gedenkstätte statt Abriss! nun "Kultur- und Gedenkstätte wider den Abriss!"
Die Zeitzeugen sterben nun langsam aber sicher alle weg, das was bleibt sind Gebäude der Erinnerung, sind die Lieder des Widerstandes, Berichte, Romane, Erzählungen der Zeit. Vielleicht noch Film und Tonaufnahmen, Zeitdokumente und wissenschaftliche Dokumentation. Es bleiben die Gebäude mit authentischem Bezug. Es geht nicht um die Sonntagsreden, es geht darum wirklich etwas zu lernen. Der Ort ist für Porz, das Bergische und das rechtsrheinische Köln sehr wichtig. Hier sollte ein lebendiger Kultur- und Gedenkort entstehen, der den Schülerinnen und Schülern wirklich etwas fürs Leben mitgibt! 
 
Schülerinnen und Schüler des Maximilian Kolbe Gymnasium in Porz Wahn haben eine sehr schöne Übersicht zu dem Lager erstellt, ein Großteil der Gebäude ist inzwischen abgerissen, jedoch hofften wir bis zum 10.1. immer noch die "Schlosserei" vor dem Abriss zu bewahren. Am 11.1. wurde die Schlosserei abgerissen. Die Arbeit der Jugendlichen demonstriert eindrucksvoll die Bedeutung des Ortes bis heute, es wäre wichtig diesen Anknüpfungspunkt zu entfalten. Es gilt nun ein Konzept zu entwickeln, wie wir den Abriss mit einer Ausstellungs- und Veranstaltungshalle lebendig kontern können.
http://minderheiten-in-porz.de/minderheitenbeta/main/produktionstagebuch...
Es ist tatsächlich so, dass dieses Anliegen eigentlich allen aufgeklärten Bürgern in unserem Stadtbezirk sehr wichtig ist. Daher auch der tolle Bericht des Schülerprojektes. Seit Mitte der 80er Jahre ist das Thema Gedenkstätte auf dem Tisch. Das Gelände wurde bis 2022 vom Porzer Unternehmen "Ruß Papier" genutzt, die Gebäude sind in entsprechend intaktem Zustand.
Die "Porzer Freundinnen und Freunde für eine Gedenkstätte" werden nun eine Internetseite mit Informationen und Materialien zum Thema erstellen. Dort können Unterschriftensammlungen heruntergeladen werden uns so weiter. Natürlich unterstützt die porz-illu all dies.
Seit dem 12. Januar 2023 lautet unsere Parole, unsere Forderung "Kultur- und Gedenkstätte wider den Abriss!" Die Schlosserei wurde abgerissen, vor dem Zeitplan überaus schnell.
Unser Ziel kann kurzfristig, mittelfristig oder aber auch langfristig erreicht werden. Wir haben einen sehr, sehr langen Atem.
Die Petition muss natürlich entsprechend abgewandelt werden.
Hier noch einmal der Link zur Petition Stand 11.1.23:
https://weact.campact.de/petitions/fruhe-kz-sa-folterzentrum-in-koln-por...
 
Inzwischen sind in Köln zahlreiche Menschen von uns informiert und alarmiert worden, es braut sich in der Stadt gehöriger Unmut zusammen über diesen Abriss.
Nun stehen einige Aktionen vor Ort an. Es werden nun Unterschriften gesammelt usw. es soll eine Mahnwache geben und als letztes Mittel käme eine Besetzung in Frage. Das wäre allerdings ein hilfloses Mittel da mit Sicherheit geräumt und eigentlich nichts erreicht wird. Nein der Druck auf die Entscheider muss sehr schnell nun sehr groß werden, der Abriss ist im vollen Gange. Der Druck darf aber auch nicht nachlassen nachdem gut möglich alles abgerissen wurde, im Gegenteil wir werden ihn systematisch erhöhen.
 
Die Kölner können sich ihr Label "weltoffen" an die Backe schmieren wenn sie wichtige antifaschistische Gedenkorte einfach ohne weitere Planung abreißen lassen... für eine unzeitgemäße Straßenverbreiterung zudem!
Das mit dem "weltoffen" funktioniert nur, wenn man selbst eine Geschichte hat, auf die man sich positiv beziehen kann.
Worum geht es?
Für das ers­te Jahr der NS-Herr­schaft las­sen sich für das gesamte damalige "Deut­sche Reich" min­des­tens 70 La­ger, 30 so­ge­nann­te Schutz­haft­ab­tei­lun­gen in Jus­tiz- und Haft­an­stal­ten so­wie 60 Haft­stät­ten der Ge­sta­po, der SA und der SS feststellen.
Hin­zu kam, vor al­lem im Früh­jahr 1933, ei­ne bis­lang nicht fest­ge­stell­te Zahl von Fol­ter­stät­ten in Kel­lern, Ka­ser­nen und so­ge­nann­ten Sturm­lo­ka­len.
Von Fe­bru­ar bis April 1933 hielt man in die­sen Haft­stät­ten über 45 000 Men­schen (über­wie­gend Män­ner) ge­fan­gen.“
Für den 15.4.1933 lie­gen Schutz­haft­zah­len für den Be­reich des Hö­he­ren Po­li­zei­füh­rers im Wes­ten vor: 
Straf­voll­zug­s­amt Köln: 1.360 Per­so­nen
Straf­voll­zug­s­amt Düs­sel­dorf: 1.975 Per­so­nen
Brau­wei­ler: 260 Per­so­nen
Diese Zahlen sind selbstverständlich nicht vollständig.
Die Zahl in Düsseldorf war deshalb so hoch da dort die KPD ihre Hochburgen hatte, auch der heutige Rhein Erft Kreis hatte antifaschistische Hochburgen. In Köln war es vor allem Kalk und Mülheim, Teile der Südstadt und Ihrefeld. In Porz waren es Porz, Urbach, Eil und  vor allem Wahnheide. Wahnheide war seit der Novemberrevolution "Pilgerort" der Revolution im Rheinland. Dort wurden die Helden der Revolution Max Reichpietsch und Albin Köbis hingerichtet.
Die Antifaschisten aus Porz, dem Bergischen (hierzu gehörte Porz damals) und teilweise auch aus Kalk, Mülheim, Köln wurden "Am Hochkreuz" gefoltert.
Von den Inhaftierten aus Porz sind die nachstehenden namentlich bekannt:

Heinrich Berger

Theo Höngesberg

Johann Röske

Jacob Breuer

Heinrich Klein

Peter Schmitz

Karl Clemens

Heinrich Köhlbach

Gerhard Stockhausen

Matthias Diegel

Josef Kurscheid

Johann Vollberg

Fritz Einighammer

Peter Lambertz

Mathhias Vollberg

Matthias Faust

Matthias London

Paul Weber

August Geilhausen

Michael London

Josef Weiß

Paul Geilhausen

Engelbert Lommersum

Paul Wichelhaus

Heinrich Graf

Matthias Mombauer

Josef Wolf

Franz Heiden

Matthias Neu (an den Folgen der Folter verstorben) 

Ernst Wunderlich

Jean Heiden

Peter Piel

 

 
Wie dem Widerstand gedenken? | Porzer Illustrierte NRW Porz Köln (porz-illu.de)
 
 
Weitere frühe Folter Orte in der Nachbarschaft:
Das Frühe KZ Kemna Wuppertal ebenfalls wie Porz zum Bergischen Land gehörend  https://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Kemna 
Es gibt über Kemna drei Bücher von Insassen, darunter des Kommunisten Karl Ibach, dies wird bei youtube verlesen: https://www.youtube.com/watch?v=StsrrnocDWE
Die Stadt Bergisch Gladbach erinnert auf ihrer Homepage an die Vorkommnisse in den Stella Werken: https://www.bergischgladbach.de/stellawerk.aspx
Im Rheinland Porz: SA Folterzentrum vor dem Abriß, Widerstand! (porz-illu.de)
Die ARD hat eine Dokumentation zu diesem Thema Die Sendung vom 24.01.2022 aus ARD History steht in den Mediathek zur Verfügung: hier
In der Pfalz im schönen Osthofen gegenüber von Worms gibt es ebenfalls ein "Frühes" KZ das von einem Verein zu einer Gedenkstätte gewandelt wurde: https://www.bpb.de/themen/holocaust/erinnerungsorte/502996/ns-dokumentat...
 
Bundesweit 
Sachsen Frühe KZ  Sächsische Gedenkstätten
"Seit den Reichstagswahlen im März 1933 richteten die Nationalsozialisten reichsweit 60 bis 100 Konzentrationslager und über 30 „Schutzhaftabteilungen“ in Justiz- und Polizeigefängnissen ein. In ihnen waren 1933 insgesamt über 80 000 Menschen kürzere oder längere Zeit inhaftiert. Bei den Verhafteten handelte es sich ganz überwiegend um Kommunisten, Sozialdemokraten oder Gewerkschafter, darunter Landtags- und Reichstagsabgeordnete, Parteifunktionäre, Journalisten, Rechtsanwälte und Künstler. In weitaus geringerem Umfang wurden auch „Zeugen Jehovas“, Homosexuelle oder „Gewohnheitsverbrecher“ inhaftiert. Auch „asoziales Verhalten“, „Arbeitsscheu“ und „Trunksucht“ dienten als Begründung für die Verhängung von „Schutzhaft“. Formale Rechtsgrundlage für diesen außergerichtlichen Freiheitsentzug war die von Reichspräsident Paul von Hindenburg am 28. Februar 1933 erlassene „Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat“. Diese Verordnung setzte die Grundrechte außer Kraft."
 
 
 
 

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