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Köln: phil.Cologne Es geht los! Karten ab jetzt zu haben
phil.COLOGNE präsentiert umfangreichstes Programm der Festival- Historie – 38 Veranstaltungen, u.a. mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Ticket-Vorverkauf ist gestartet.
Die elfte phil.COLOGNE versammelt vom 6. bis 13. Juni 2023 erneut herausragende internationale und nationale Stimmen aus Philosophie, Wissenschaft und Politik in Köln. Mit 38 Einzelveranstaltungen sowie 21 Terminen für Schüler:innen bietet das internationale Festival der Philosophie sein bislang umfang- und facettenreichstes Programm. Das Publikum erwartet erneut eine große Palette sachkundiger und pointierter Diskurse zu philosophischen und gesellschaftspolitischen Themen.
Zur Festival-Eröffnung kommt einer der prägendsten Philosophen der Gegenwart nach 2015 erneut an den Rhein: Slavoj Žižek fasst den Irrsinn der sozialen Gegenwart – zwischen Überfluss und Unersättlichkeit – mit einem neuen Begriff zusammen: „Mehrlust“. Mit dieser Verbindung aus Marx‘ „Mehrwert“ und Freuds „Lustgewinn“ vermisst der slowenische Philosoph die großen gesellschaftlichen Streitthemen. Von Cancel Culture, Wokeness und Kapitalismus bis Covid-19: Žižek zeigt mögliche Auswege aus der verzwickten Lage. (Di., 6.6., 19.30 Uhr, Flora Köln)
Krieg, Klimakrise, Künstliche Intelligenz – in der wohl unstetigsten Episode der Nachkriegszeit ist die Politik mit fundamentalen Herausforderungen konfrontiert. Für die Entwicklung neuer, gesellschaftlich tragfähiger Lösungen ist der Austausch mit führenden Denker:innen ebenso elementar, wie die Einbeziehung der Öffentlichkeit. Die phil.COLOGNE bietet beides in herausragender Weise und begrüßt daher im Juni einige der profiliertesten politischen Persönlichkeiten des Landes in Köln:
Bleibt für die Meinungs- und Willensbildung – einer der höchsten Aufgaben des Volkes als demokratischer Souverän – in der stressigen Arbeitswelt genug Zeit? Bundeskanzler Olaf Scholz spricht mit dem Philosophen Axel Honneth („Der arbeitende Souverän“) in „Arbeit und Demokratie“ über den möglichen Einfluss einer Politik der Arbeit auf diesen Konflikt im Angesicht der aktuellen Demokratie- und Politikverdrossenheit. (Mo., 12.6., 15.30 Uhr, Comedia Theater)
Meisterdenker Peter Sloterdijk bescheinigt der modernen Menschheit globale Brandstiftung. Ihren rücksichtslosen Umgang mit Feuer, Kohle und Öl analysiert er in seinem neusten Werk „Die Reue des Prometheus. Von der Gabe des Feuers zur globalen Brandstiftung“. Damit trifft er im Gespräch auf den Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz sowie studierten Philosophen Robert Habeck, der dieser Realität mit konstruktiven politischen Lösungen begegnen muss. (Fr., 9.6., 18 Uhr, WDR-Funkhaus)
Der Elder Statesman und ehemalige Innenminister Gerhart Baum („Menschenrechte: Ein Appell“) engagiert sich auch mit neunzig Jahren leidenschaftlich für die Leitmotive seines politischen Lebens: Freiheit und Menschenrechte. Beide sind allgegenwärtig bedroht, national wie global. Über Auswirkungen und Konsequenzen spricht er mit der Professorin für politische Philosophie Elif Özmen („Was ist Liberalismus?“). (So., 11.6., 20 Uhr, Comedia Theater)
Die Spaltung des linken Lagers ist von hitzigen Debatten und heiklen Fragen geprägt. In Mittelpunkt steht dabei die ehemalige Spitzenpolitikerin der Partei „Die Linke“, Sahra Wagenknecht. Kritiker:innen werfen ihr u.a. gezieltes Fischen am rechten Rand sowie die Etablierung einer „Querfront“ vor. Mit dem Historiker Per Leo („Mit Rechten reden“) diskutiert sie über die problematische politische Positionsbestimmung zwischen Links und Rechts in komplexen Zeiten. (Di., 13.6., 18 Uhr, Flora Köln)
Einige weitere Highlights des Programms:
Der Zukunftsforscher und Vordenker Matthias Horx beleuchtet die Chancen, den Panik-Modus nach überstandener Pandemie und trotz globaler Unruhe und Krieg zu verlassen, um Zukunft neu zu denken und aus der Dynamik der Krise heraus zu gestalten. (Mi., 7.6., 21 Uhr, Comedia Theater)
Wie in einer demokratievergessenen Welt aus Konsument:innen wieder Bürger:innen werden können, die ihre Gesellschaft aktiv gestalten, analysiert der US-amerikanische Philosoph Michael J. Sandel („Das Unbehagen in der Demokratie“). Dabei gilt es für ihn, gesellschaftliche Spaltung und globalen Kapitalismus einzudämmen. (Mi., 7.6., 21 Uhr, WDR-Funkhaus)
Eine spannende Begegnung zur (Un-)Freiheit des Individuums verspricht der Abend „Endlich frei! – Ohne Narzissmus und Entfremdung leben“ mit der preisgekrönten Autorin Isolde Charim („Die Qualen des Narzissmus. Über freiwillige Unterwerfung“), und Christoph Menke („Theorie der Befreiung“). (Do., 8.6., 18 Uhr, Comedia Theater)
Der weltbekannte und renommierte Primatenforscher Frans de Waal beleuchtet, was wir von Primaten über Gender, biologische Geschlechterunterschiede und die Rolle von Kultur und Sozialisation lernen können. Er räumt mit geschlechterspezifischen Vorurteilen auf und regt eine Neubewertung gängiger Normen und Verhaltensweisen an. (Do., 8.6., 20 Uhr, Comedia Theater)
Eine Betrachtung der aktuellen Entwicklungen im Bereich Künstliche Intelligenz – angefacht von der Veröffentlichung von ChatGPT – sowie deren Chancen und Risiken liefern die Kulturwissenschaftlerin und KI-Expertin Mercedes Bunz und der wissenschaftliche Direktor des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz Antonio Krüger. (Fr., 9.6., 18 Uhr, Comedia Theater)
Der wohl bedeutendste chinesische Philosoph der Gegenwart Zhao Tingyang („Alles unter dem Himmel. Vergangenheit und Zukunft der Weltordnung“) kommt für die phil.COLOGNE nach Deutschland! Er trifft den Erkenntnistheoretiker Markus Gabriel, der mit „Warum es die Welt nicht gibt“ die Philosophie in Deutschland nachhaltig bereicherte. Ein Gespräch über China und die Welt, Staat und Mensch, Universalismus und Neuen Realismus – ein philosophisches Gipfeltreffen. (Fr., 9.6., 21 Uhr, Comedia Theater)
Die Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk adaptiert in ihrem neuen, welt- und geschichtsklugen Roman „Empusion: Eine natur(un)heilkundliche Schauergeschichte” Thomas Manns Zauberberg. Sie lässt ihre Protagonisten in einem niederschlesischen Sanatorium zu Beginn des 20. Jahrhunderts über das unstete Weltgeschehen philosophieren, während es zu mysteriösen Todesfällen kommt. (Fr., 9.6., 21 Uhr, WDR-Funkhaus)
Über die Tragweite, die richtige Streitkultur und die historische Herleitung der viel diskutierten Cancel Culture sprechen die Philosophin Marie-Luisa Frick („Zivilisiert streiten“) und der in Stanford lehrende Literaturwissenschafter Adrian Daub („Cancel Culture Transfer“). (Sa., 10.6., 18 Uhr, Comedia Theater)
Die Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie stellvertretende Ministerpräsidentin Nordrhein-Westfalens Mona Neubaur spricht in „Zuversicht – den Wandel gestalten“ mit Stephan Grünewald, Gründer des Marktforschungsinstituts rheingold, über mögliche positive Impulse für die notwendige Transformationsbewegung. (So., 11.6., 17 Uhr, Comedia Theater)
Ein Blick in die Zukunft des Waldes: Das ungeahnte Zusammenspiel von Pflanzen, Tieren, Mikroben, Viren und Pilzen zeigt Deutschlands berühmtester Förster Peter Wohlleben („Waldwissen“) anhand von faszinierenden Beispielen ebenso, wie die untrennbare Verbindung des Menschen mit dem Waldleben. (So., 11.6., 20 Uhr, WDR-Funkhaus)
„Ist die Arbeitswelt kaputt“ und ist das Leistungsprinzip angesichts der Weltlage noch zeitgemäß? Diesen und weiteren aktuellen Fragen gehen Sara Weber („Die Welt geht unter und ich muss trotzdem arbeiten?“) und Nadia Shehadeh („Anti-Girlboss. Den Kapitalismus vom Sofa aus bekämpfen) in einem Plädoyer für eine veränderte Arbeitswelt nach. (Mo., 12.6., 19.30 Uhr, Comedia Theater)
Der Philosoph und Medientheoretiker Norbert Bolz analysiert in „Der alte weiße Mann. Sündenbock der Nation“ die kollektiven Schuldzuweisungen in der aktuellen Debatte. Im (Streit-) Gespräch mit Kabarettist Florian Schroeder geht es um einen Zentral- und Kampfbegriff der aktuellen Zeit. (Mo., 12.6., 21 Uhr, Comedia Theater)
Die Frage nach der eigenen Identität begleitet Schauspieler Elliot Page seit seiner Kindheit. Berührend und emotional berichtet der Hollywood-Star von weltweiter Berühmtheit, persönlichen Opfern, Sex, Liebe, Trauma und Erfolg. Ein Blick hinter die Kulissen der knallharten Traumfabrik Hollywood und ihrer Fixierung auf traditionelle Geschlechterrollen. (Einzeltermin: Fr., 23.6., 19.30 Uhr, Kulturkirche Köln)
phil.COLOGNE im Radio: WDR5 Philosophie spezial
„Blick nach vorn: wie uns Wandel gelingt“ ist das übergeordnete Thema des diesjährigen Radio-Spezial von WDR5 zur phil.COLOGNE. In insgesamt zehn Stunden Live-Radiosendung wird ein Querschnitt der aktuellen Debatten und Themen behandelt – gemeinsam, respektvoll und lösungsorientiert. Hörer:innen können sich daran telefonisch oder per Mail beteiligen (philo@wdr.de). Einzelheiten zum Programm, präsentiert von den Moderator:innen Anja Backhaus, Carolin Courts, Ralph Erdenberger, Elif Senel und Jürgen Wiebicke, werden in Kürze veröffentlicht.
KlasseDenken – phil.COLOGNE für Schulklassen
Das Kinder- und Jugendprogramm der phil.COLOGNE, KlasseDenken, realisiert und feiert das gemeinsame Denken! Geschlechteridentität, Aktivismus, Gaming und Philosophie – das Programm von KlasseDenken spricht die Schüler:innen mit Themen an, die ihrer Lebensrealität möglichst nahe sind. So entsteht ein persönlicher Austausch mit Philosoph:innen, Kulturwissenschaftler:innen und Journalist:innen über verschiedene Denkansätze und Gestaltungsmöglichkeiten der jungen Menschen, der im Unterricht weiter vertieft werden kann. KlasseDenken wird gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.
phil.COLOGNE dankt ihren Partnern und Förderern
Unterstützt wird das Philosophie-Festival wesentlich von der Identity Foundation, gemeinnützige Stiftung für Philosophie, der Udo Keller Stiftung / Forum Humanum und der Imhoff Stiftung. Kooperationspartner sind die Stadt Köln und das Savoy Hotel Köln.
Zahlreiche Veranstaltungen der phil.COLOGNE werden vom Medienpartner WDR 5 mitgeschnitten und teilweise als Radiosendung ausgestrahlt. Weitere Medienpartner sind das Philosophie Magazin sowie der Kölner Stadt-Anzeiger.
Barrierefreie Teilnahme an der phil.COLOGNE
Barrierefreie Angebote sind ein besonderes Anliegen der phil.COLOGNE. Neben dem barrierefreien Zugang fast aller Spielorte möchte das Festival auch Menschen mit Hörschädigung den Besuch des Festivals ermöglichen. Einige Veranstaltungen werden durch Gebärdensprachdolmetscher:innen simultan in die deutsche Gebärdensprache übersetzt. Alle weiteren Informationen finden Sie unter www.philcologne.de/barrierefreiheit.
Vorverkaufsstart
Am Mittwoch, den 3.5.2023, um 12 Uhr startet der Kartenvorverkauf unter www.philcologne.de und www.myticket.de sowie telefonisch unter 040/2372 400 30. Karten sind zudem an der Vorverkaufsstelle Theaterkasse Neumarkt und der Concertkasse Johnen in Bickendorf erhältlich.
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