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Dramatischer Wohnungsbrand in Porz-Grengel mit tragischem Ausgang

 

Ein totes Kind, eine Schwerverletzte und mehrere Leichtverletzte

Der Brand einer Dachgeschosswohnung auf dem Moritz-von-Schwind-Weg in Porz-Grengel forderte heute das Leben eines fast 2 Jahre alten Jungen. Weiterhin wurden bei dem Feuer die 31-jährige Mutter schwer sowie vier weitere Menschen leichtverletzt, darunter drei Feuerwehrbeamte der Feuerwache 7, Köln-Porz.
Um 10.18 Uhr wurde über den Polizei-Notruf das Feuer gemeldet, mit dem Hinweis, dass sich noch Personen in der brennenden Wohnung aufhalten. Diese Meldung wurde sofort an die Leitstelle der Feuerwehr Köln weitergegeben, die unmittelbar den zuständigen Löschzug der Feuerwache Porz, weiterhin auch noch Kräfte der Feuerwache Ostheim, Rettungsdienst und Führungsdienst sowie die Löschgruppe Urbach der Freiwilligen Feuerwehr alarmierte.
Nur fünfeinhalb Minuten nach dem Notruf bei der Polizei traf der zuständige Löschzug an der Einsatzstelle ein. In einem Zweifamilienhaus brannte es im ausgebauten Dachgeschoss. Die ersteintreffenden Kräfte fanden an der bereits verrauchten Treppe eine Frau auf, die darauf hinwies, dass sich ihr Kind noch in der Brandwohnung befände, nicht weit von der Tür entfernt. Der Zugführer hinderte die schwer verletzte Mutter daran, zurück in die stark verrauchte Wohnung zu laufen und sich selbst in Gefahr zu bringen.
Der erste Angriffstrupp begann sofort mit der Suche nach dem vermissten Kind in der brennenden Wohnung. Um den Jungen möglichst schnell aus dem dichten Rauch zu holen, verzichtete der Trupp darauf, ein Strahlrohr bereit zu stellen und mitzunehmen. Nachdem die drei Feuerwehrmänner schon einen Teil der Wohnung abgesucht hatten, kam es zu einer plötzlichen Rauchgasdurchzündung. Eine Feuerwalze ging über den Angriffstrupp hinweg und verletzte alle drei Beamten leicht. Das Atemschutzgerät eines Feuerwehrmannes wurde durch die Stichflamme undicht. Er konnte sich jedoch selbst zum nächsten Fenster begeben, über das er von der Drehleiterbesatzung gerettet wurde.
Die übrigen zwei Feuerwehrmänner setzten ihre Suche fort. In der Zwischenzeit hatten die Einsatzkräfte von außen ein Strahlrohr nachgeschoben, so dass der Angriffstrupp die Flammen niederschlagen und weiter in die im Vollbrand stehende Wohnung vorgehen konnte. Ein Trupp der Löschgruppe Urbach, der Sicherheitstrupp und ein Trupp, der inzwischen eingetroffenen Nachbarwache unterstützten sie bei der intensiven Suche nach dem vermissten Kind. Knapp 25 Minuten nach ihrem Eintreffen fanden die Einsatzkräfte das leblose Kind in der völlig geschwärzten Wohnung. Der Notarzt konnte leider nur noch den Tod feststellen.
Im Verlauf des Einsatzes kam noch der Hinweis auf, wonach sich ein zweites Kind ebenfalls in der Wohnung befunden hätte. Dieses Kind wurde glücklicherweise nicht in der Brandwohnung sondern nach intensiven Ermittlungen bei seiner Familie in der Nachbarschaft aufgefunden. Der Rettungsdienst kümmerte sich um die schwer verletzte Mutter, deren leicht verletzte Schwägerin sowie die verletzten Feuerwehrmänner und brachte alle in verschiedene Krankenhäuser. Die Feuerwehrmänner konnten das Krankenhaus nach einer ambulanten Behandlung zwischenzeitlich wieder verlassen.
Der Direktor der Feuerwehr Köln, Stephan Neuhoff, machte sich selbst ein Bild der Lage vor Ort:

Hier ging es um Leben und Tod. Und obwohl schnell alarmiert wurde und sich die Kollegen selbst in Lebensgefahr gebracht haben, haben wir diesen Kampf heute leider verloren. Meine Gedanken sind bei den Angehörigen des Jungen.

Die Polizei Köln ermittelt nun die Brandursache. Ein Team der Notfallseelsorge kümmert sich um die Angehörigen und Nachbarn. Das Team der Feuerwehr Köln zur psychologischen Unterstützung der Einsatzkräfte betreut die vor Ort eingesetzten Kollegen.
Die Feuerwehr Köln war unter der Leitung von Branddirektor Georg Spangardt mit 63 Einsatzkräften der Feuerwachen Porz, Ostheim, Deutz, Marienburg, der Löschgruppe Urbach sowie Rettungs- und Führungsdienst vor Ort.

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