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Leverkusen: Zwangsarbeitern wurde Gedenkort errichtet

 

Bild: Das neue Mahnmahl in Leverkusen (Bildautor Bayer) Erinnerungsort für die Opfer von Zwangsarbeit bei der I.G. Farben
 

Bayer errichtet Erinnerungsort für die Opfer von Zwangsarbeit bei der I.G. Farben
 
Die IG Farben entstand 1925 aus dem Zusammenschluss von großen Chemieunternehmen, sie wurde durch die alliierten Siegermächte wieder in ihre vormalige Bestandteile zerlegt, hierzu gehörte Bayer. Die IG Farben hatte in stillgelegten Werken bereits nach der Machübertragung einige Standorte als wildes oder frühes KZ zur Verfügung gestellt, zumindest wurden solche Standorte von der SA zu Folterzwecken genutzt. Durch das Zwangsarbeitssystem profitierte der Konzern in der Nazizeit an günstigen Arbeitskräften und von einem Zwangssystem. Der Bayerkonzern erinnert an die Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen an den Standorten im Niederrhein. Der Konzern erinnert nicht an einem abgelegenem Ort, sondern am Hauptsitz, das Mahnmahl wurde vom Vorstandsvorsitzenden eingeweiht und sehr prominent beauftragt.
 
Bayer stärkt die Erinnerungskultur des Unternehmens / Entworfen wurde die Installation von der interdisziplinären Künstlergruppe ART+COM Studios unter der Leitung von Prof. Jussi Ängeslevä
 
Leverkusen, 8. Mai 2023 – Bayer hat an seinem Hauptsitz in Leverkusen einen Erinnerungsort zum Gedenken an die Opfer von Zwangsarbeit bei der I.G. Farben während der Zeit des Nationalsozialismus eingeweiht. Die fünf Meter hohe Skulptur erinnert an die rund 16.000 Männer und Frauen aus zahlreichen besetzten Ländern Europas, die im Zeitraum von 1940 bis 1945 an den Niederrheinstandorten der I.G. Farben für die Produktion arbeiten mussten. Mit dem Erinnerungsort möchte Bayer einen weiteren Beitrag im Kampf gegen Intoleranz, Totalitarismus und Hass leisten.

„Den Opfern von Zwangsarbeit hier an unserem Hauptsitz in Leverkusen einen Erinnerungsort zu widmen, ist ein weiterer Schritt zur Reflektion des geschehenen Unrechts während der NS-Zeit. Wir möchten in der Auseinandersetzung mit dem Erbe der I.G. Farben eine sichtbare Erinnerungskultur fördern", erklärte der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann. Die Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co gehörten 1925 zu den Gründungsunternehmen der I.G. Farben. Die heutige Bayer AG ging 1952 aus der I.G. Farben hervor.

Der Erinnerungsort wurde von einer interdisziplinären Gruppe von Künstlern und Designern unter der Leitung von Prof. Jussi Ängeslevä von den Berliner ART+COM Studios entworfen und gebaut. Die fünf Meter hohe Skulptur aus Holz, Stahl und lebenden Pflanzen ist eine künstlerische Symbolisierung historischer Daten aus dem Bayer-Archiv. Sie beinhaltet demografische Details und individuelle Aussagen über die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und wurde so gestaltet, dass sie sich im Laufe der Zeit durch die Kräfte der Natur verändern wird. Der Erinnerungsort soll auf diese Weise eine individuelle Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ermöglichen. Begleitet wird die Installation durch eine App, die bei der Betrachtung helfen soll, die einzigartige Form der Skulptur zu entschlüsseln.

Die jüngst gegründete Hans und Berthold Finkelstein Stiftung gGmbH trägt ebenfalls dazu bei, die Erinnerungskultur bei Bayer weiter im Unternehmen zu verankern. Sie unterstützt unabhängige Forschungsprojekte – insbesondere zum Thema Zwangsarbeit bei der I.G. Farben.

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