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Ausstellung: Martin Luther ... dark side of

„Überall Luthers Worte…“
 
Er war ein Klassenkämpfer auf Seiten der Bauernfeinde, er war ein feister Fürstenfreund, er hasste Bauern, Juden, seine Kirche war die des späteren Kaisers des 19. Jahrhunderts, seine Kirche bildete mit "Deutsche Christen" die religiöse Gefolgschaft der Nazis. Die ausgelöste geistige Verwirrung und der blutige Glaubenskrieg zu Beginn der Neuzeit, waren für die Deutschen die schlimmste Epoche, düsterer als das Mittelalter. Später hatte sie auch im 20 sten Jahrhundert bei beiden Kriegen eine aktive Rolle gespielt, wie auch im kalten Krieg. Erst nach 1990 kam es zu einem Umdenken.
Die Ausstellung thematisiert den Zeitraum 1933 - 45
Im NS-Dokumentationszentrum wird vom 16. November 2018 bis 24. Februar 2019 die Ausstellung „Überall Luthers Worte … – Martin Luther im Nationalsozialismus“ gezeigt. Sie wurde von der Stiftung Topographie des Terrors und der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin erarbeitet.
 
Wie standen die Nationalsozialisten zu Religion und Kirche – und speziell zu Martin Luther? Wie verhielten sich Christen in Deutschland zum Reformator und seinem „Erbe” in der NS-Zeit? Und wie entwickelte sich das Verhältnis zwischen Staat und Kirchen in jenen zwölf Jahren? Die Ausstellung geht diesen Fragen nach. In das Jahr 1933 fielen die Feierlichkeiten zu Luthers 450. Geburtstag, aber auch die Konflikte zwischen „Bekennender Kirche” und „Deutschen Christen”. Bis 1938 nahmen die Bezüge auf Luthers antijüdische Spätschriften deutlich zu. Und auch während des Zweiten Weltkriegs wurde Luther von verschiedenen Akteuren „vereinnahmt”: zur Legitimation des Kriegs – aber auch, um ein „Widerstandsrecht” gegen das Unrechtsregime herzuleiten.
 
Zur Ausstellung ist ein gleichnamiger Katalogband erschienen.
 

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