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Abschaffung der Sklaverei und Leibeigenschaft

Bekanntlich befand sich der Sklavenhandel in Mittelalter und Neuzeit fest in der Hand von Arabern (Muslimen, Mauen, Osmanen) und Juden (Päpstlicher Erlaß 5 Jahrhundert, Judenregal Kaiser Karl der Große) - waren die Sklavenhalter in der neuen Welt in der Regel Christen. Insofern hat das Menschenbild der drei monotheistischen Religionen faktisch historisch kein gutes Bild abgegeben. Es ist schon interessant wie sich Christentum heute von der Geschichte des Feudalismus entfernt, als hätte es nie etwas damit zu tun gehabt. Unfreiheit in Europa, das war das christlich begründete Feudalsystem und die Besatzungen durch die Muslime. Religionskritik ist historisch begründet.
Transatlantische Versklavung: Portugiesische Schiffe transportierten in der 400jährigen Geschichte des Sklavenhandels die meisten Menschen aus Afrika über den Atlantik -  4,65 Millionen. Mit 2,6 Millionen folgten die Briten. Deutsche, die nur nach Reichsgründung 1871 See- und Kolonialmacht waren, spielten beim schwarzen Holocaust nur eine Nebenrolle (A), allerdings gab es Menschen in Deutschland die damit sehr reich wurden: Heinrich Karl von Schimmelmann, 1724 als Sohn eines Kaufmanns in Demmin im heutigen Mecklenburg-Vorpommern geboren, er war Deutsch/Däne.
Die autochtone europäische Bevölkerung selbst war zu einem großen Teil in einer Klassenherrschaft, dem Feudalismus in Leibeigenschaft gefangen, die sich nicht wesentlich von Sklaverei untzerschied. Das System war sehr hart. Die Europäer haben sich aus dieser Herrschaft selbst befreit. Das ist eine der größten historischen Zivilisationsleistungen der Europäer. Teils durch Revolutionen der Bürger oder aber durch Revolutionen des Proletariats.
Und tatsächlich kam erst mit der französischen Revolution 1848, nicht nach der Pseudorevolution in England oder der Unabhängigkeit der USA  die Abschaffung der Sklaverei, 1789 gab es einen ersten Anlauf in Frankreich.
Erst unter dem Reformzaren Alexander II. wurde die Leibeigenschaft der abwertend als „Muschiki“ bezeichneten Bauern am 19. Februar / 3. März 1861(Gregor. Kal.)  abgeschafft, etwa 50 Jahre später als in Westeuropa. Erst nach dem ersten Weltkrieg fand das Osmanische Reich  sein verdientes Ende und damit auch die Feudalherschaft auf dem Balkan. Die Arbeiter und Soldaten vertrieben Zar, Kaiser und österreichischen Monachen, in Mittel unf Osteuropa war der Feudalismus am Ende. Der Befreiungskampf fand gegen die Religionen statt.
Allerdings entwickelte sich paralell ein System der Gefängnisse. https://architekturpsychologieblog.wordpress.com/2017/09/18/zur-geschich...
 
Die österreichische Studentin Sabine Striny unter http://www.univie.ac.at/ hat dies im Internet sehr knapp und passend  zusammengefasst, wir dokumentierten:
"Die Institution der Sklaverei blieb von der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte 1789 unbetroffen, ebenso wie auch die Frauen außerhalb dieses Geltungsbereichs blieben. Die Anschauung, dass alle Menschen "frei und gleich an Rechten geboren werden" veranlasste den Nationalkonvent am 4. 2. 1794 dazu, die Sklaverei in den Kolonien abzuschaffen.
In dem Dekret vom 16. Tag des Pluviôse, Jahr II der Französischen Republik (= 4. 2. 1794) heißt es:
„Der Nationalkonvent erklärt die Sklaverei der Neger in allen Kolonien für abgeschafft. Demzufolge dekretiert er, dass alle Menschen ohne Unterschied der Hautfarbe, die in den Kolonien ihren Wohnsitz haben, französische Bürger sind und sämtliche durch die Verfassung garantierten Rechte genießen.
Sie beauftragt den Wohlfahrtsausschuss, ihr unverzüglich Bericht über die Maßnahme zu erstatten, die getroffen werden müssen, um den Vollzug des vorliegenden Dekrets sicherzustellen.“ (Internetquelle 1, 3, 4)
So einfach war die Durchsetzung aber dann doch nicht. Die Frage, ob die Menschenrechte auch für die farbigen Völker, die Sklaven in den Kolonien, gelten würden, wurde heiß diskutiert. Die Jakobiner waren für die Abschaffung der Sklaverei, während das besitzende Bürgerturm sich auf das Recht auf Eigentum, welches zu den heiligen Menschenrechten zählt, berief. Sie argumentierten, dass sie die Kolonien ordnungsgemäß erworben und die Sklaven auf den Plantagen in der Karibik ordnungsgemäß gekauft hätten. Das besitzende Bürgertum bestand auf seiner Freiheit, über sein Eigentum zu verfügen. 

In der Zeit des „Terreur“ wurden viele königliche Großgrundbesitzer und Sklavenhalter unter der Guillotine hingerichtet.
Napoléon aber führte 1802 die Sklaverei wieder ein und die Sklavenbevölkerung musste dann bis zum 27 .April 1848 auf ihre Befreiung warten. Die Nationalversammlung schaffte auf Drängen des Abgeordneten Victor Schoelcher die Sklaverei, im Gefolge der Pariser Februarrevolution, ab."

Internetquellen:

1.) Dr. Gudrun Gersmann, Die Französische Revolution – Ursachen, Verlauf, Deutung: http://www.historicum.net/themen/franzrev/lehre/pdf_franzrev/VL_08_01_20...

2.) Sandra Paweronschitz und Gregor Lohfink, Französische Revolution und Kolonialismus: http://www.univie.ac.at/igl.geschichte/europa/FR/Lohfink/FR_Start.htm
3.) Stan Sainte-Rose, Le 150ème anniversaire de l’ abolition de l’ esclavage par l’ OMC: http://216.24.27.234/olc/omcpap/decret2262.htm

4.) Wolfgang Schmale, Menschenrechte in der Französischen Revolution, http://revolution.univie.ac.at/index_m4.php?sid=701&nid=180&lid=1 
 
Dokumentation Ende
Informativer Artikel im Spiegel 1998 zum Thema Sklaverei:
A.) https://www.spiegel.de/politik/verbrechen-des-jahrtausends-a-2a282e0f-00...
 
Bedeutet, die Aufklärung und Revolution schafften die Sklaverei und für Europa wesentlicher, die Leibeigenschaft ab, die Diktatur und der Kapitalismus / Feudalismus, die Klassenherrschaft hielt sie und die Leibeigenschaft der Europäer vor allem in Europa selbst, bis ins späte 19. Jahrhundert aufrecht  Erst eine weitere revolution konnte den Fortschritt durchsetzen.

 

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